Für die kommende Zeit sehe er zwar, dass die wirtschaftliche Situation auch durch die Pandemie nicht einfach sei, aber die Kliniken seien gut aufgestellt und hätten mit dem neuen Klinikum eine tolle Perspektive, so Müller weiter. Er sei froh, dass es mit Kathrin Knelange, Marco Clobes und Prof. Dr. Hans-H. Osterhues zwei Geschäftsführer und einen Ärztlichen Direktor gebe, die thematisch hervorragend aufgestellt sind, schilderte Müller sowohl in der Mail an alle Mitarbeiter als auch gegenüber der Presse.
Erstaunt, aber nicht überrascht
Von dem Optimismus einer guten Nachbesetzung getrieben zeigte sich hier Landrätin Dammann, die um das Lebensthema „Impulse setzen“ von Müller wusste und daher zunächst „erstaunt und natürlich betroffen“ von der Kündigung gewesen sei, doch nicht ganz überrascht. Müller habe jedenfalls Großartiges für die Kliniken geleistet.
Nicht nur das Erreichen der Schwarzen Zahlen vor Corona, auch die Nutzung von Synergien der drei bisherigen Kliniken-Standorte in Form eines Zentralklinikum-Neubaus und auch die Fusion mit dem Eli nannte Dammann als einige Fußabdrücke, die Müller hinterlassen habe.
Angesichts der damit passenden Rahmenbedingungen seien die Voraussetzungen für einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin sehr attraktiv. Das Zentralklinikum könne die Person mit eigenen Ideen füllen. „Mit Spannung, aber mit großer Zuversicht sehe ich dem Auswahlprozess entgegen.“
Zwischen dem Fortgang von Müller und dem Start der neuen Führungskraft werden die Aufgaben auf mehrere Köpfe verteilt, erklärte Clobes. „Es geht weiter. Wir gestalten den Übergang inhaltlich und konzeptionell.“
Begleitetes Auswahlverfahren
Das genaue Auswahlverfahren wird nun gemeinsam mit dem Kreistag festgelegt, so Dammann, die auf ein begleitetes Verfahren setzt. Zügig, aber nicht überstürzt soll es ablaufen. Wahl und Bestellung des neuen Geschäftsführers könnten in diesem Jahr anstehen. Im Frühjahr nächsten Jahres könnte die Person dann wohl starten. Es bleibe damit noch genug Zeit, um sich bis zum geplanten Zentralklinikum-Start im Jahr 2025 gut einzuarbeiten.
Die Finanzierung des Klinikbetriebs sowie die landauf landab problematische Personalisation sei überall gegeben, geht Dammann nicht von ausgebremsten Bewerbungen ein. Gleichzeitig gelte natürlich: „Wir müssen alles tun, uns gut zu positionieren und zu vernetzen und attraktiv für Arbeitnehmer zu sein.“
Hier sieht sie auch die Notwendigkeit der auskömmlichen Finanzierung des Kliniksektors auf anderer politischer Ebene. Das Zentralklinikum werde sich inhaltlich weiterentwickeln, das Thema Vernetzung von ambulant und stationär biete viel Gestaltungsspielraum, und auch die Digitalisierung sei ein Zukunftsthema für den neuen Geschäftsführer. Es gebe also insgesamt einen großen Bedarf an Gestaltung.