Von Marco Fraune Kreis Lörrach. Der Regio Verkehrsverbund Lörrach blickt für das vergangene Jahr auf eine Rekordzahl von 24 Millionen Fahrgästen, obwohl bereits Mitte vergangenen Jahres die Fahrscheine teuerer geworden sind. Auch dieses Jahr müsse es eine "moderate Tariferhöhung" bei den Zeitkarten geben (siehe Info-Box). Dennoch rechnet das Unternehmen auch weiterhin mit steigenden Fahrgastzahlen. Mehr Fahrgäste als jemals zuvor in der RVL-Geschichte haben Bus und Bahn im Verkehrsverbundgebiet im vergangenen Jahr genutzt (wir berichteten). In 2012 stand ein Plus von 1,5 Prozent zu Buche. "Nahezu in allen Fahrscheinsegmenten können Absatzsteigerungen vermeldet werden", heißt es in der RVL-Mitteilung. Lediglich der Schülerverkehr sei leicht rückläufig, was auf die demografische Entwicklung mit Rückgängen bei den Schülerzahlen zurückgeführt wird. Erfolgreich entwickelt habe sich der Absatz der Einzelfahrscheine, Tageskarten und Mehrfahrtenkarten sowie der Erwachsenenzeitkarten, insbesondere der Abos. So setzen aktuell etwa 3200 RVL-Abokunden auf die Mobilität mit Bus und Bahn. 85 Prozent aller Fahrten im Verbund werden mit einer Zeitkarte (Monats- oder Jahreskarte) durchgeführt. Das Plus bei den Fahrgastzahlen macht sich in der Kasse des Verkehrsverbundes bemerkbar, der auf eine "positive Erlösentwicklung" verweisen kann. 80 Prozent der Erlöse resultieren laut Unternehmensangaben aus Fahrgeldeinnahmen, 20 Prozent aus Ausgleichszahlungen der Öffentlichen Hand für die preisliche Ermäßigung der Verbundtarife. "Die Tatsache, dass das bereits erreichte gute Niveau aus den Vorjahren im Jahr 2012 erneut übertroffen werden konnte, ist keine Selbstverständlichkeit und auch kein Selbstläufer. Es ist vielmehr ein Beleg für die erfolgreichen Bemühungen von Politik und Verkehrsunternehmen, das ÖPNV-Angebot attraktiv zu gestalten und im Rahmen der Möglichkeiten weiter auszubauen sowie über den Verkehrsverbund Tarifangebote und Kooperationen zu schaffen, die am Markt ankommen und auch konkurrenzfähig zum Individualverkehr sind", so die RVL-Geschäftsführer Frank Bärnighausen und Jürgen Meißner. Wie berichtet, wird der Verkehrsverbund die Preise zum 1. August erhöhen, was mit dem Anstieg bei den Kraftstoff-, Investitions- und Personalkosten begründet wird. Der Preisanstieg führe der der RVL im Auftrag der angeschlossenen Verkehrsunternehmen durch. Dies sind die acht Unternehmen SWEG, DB Regio, Südbadenbus, SBB Deutschland, Will Markgräfler Reisen, J.Gersbacher, Heizmann-Reisen und Deiss-Reisen. Der Anstieg falle dank der guten Vorjahresentwicklung aber "moderat" aus. Die prozentuale Erhöhung liege unterhalb der ÖPNV-Inflationsrate. Bärnighausen und Meißner verweisen darauf, dass die Preise eigentlich höher steigen müssten, aber angesichts der erwarteten Entwicklung will man sich in Zurückhaltung üben. "Es wird die Möglichkeit weiterer Absatzsteigerungen und Nachfragezuwächse unterstellt, die dazu beitragen, dass die Kostensteigerungen nicht ausschließlich über die Fahrpreiserhöhung kompensiert werden müssen." Auf Nachfrage unserer Zeitung konkretisiert RVL-Geschäftsführer Bärnighausen die ins Auge gefasste Steigerung der Fahrgastzahlen für dieses Jahr mit ein bis zwei Prozent. " Das wäre sicherlich zufriedenstellend", so seine Hoffnung.