Externe Unterstützung
Die Pandemie hat laut Medienberichten auch dazu geführt, dass medizinisches Personal aufgrund der Dauerbelastung dem Beruf den Rücken gekehrt hat. Grundsätzlich bestehe leider der Trend, dass immer mehr Pflegende den Beruf verlassen – auch bei uns, so Steger. „Daher ist es uns ein wichtiges Anliegen, die Arbeitsbedingung insbesondere in der Pflege möglichst gut zu gestalten und weiter zu verbessern.“
Personell sei man mit Blick auf die Intensivpflege und einen eventuellen erneuten Anstieg an Covid-Patienten gerüstet. „Dabei greifen wir auch auf externe Unterstützung von Honorarkräften zurück.“
Vorübergehend positiv
Laut Experten ist die Impfung der wichtigste Baustein der Pandemiebekämpfung, da sie auch bei der mittlerweile vorherrschenden Delta-Variante vor schweren Erkrankungen schützt.
Gleichwohl kann eine Infektion nicht ausgeschlossen werden, wie sogenannte Impfdurchbrüche zeigen. Hier gelte es zu differenzieren, ob ein Patient trotz Impfung so stark an Covid erkrankte, dass er krankenhauspflichtig wurde, oder ob ein durchgeimpfter Patient wegen einer anderen Erkrankung im Krankenhaus behandelt und dabei im Rahmen des üblichen Testregimes zufällig covid-positiv getestet wurde – wie etwa eine über 80-jährige durchgeimpfte Person, die asymptomatisch, jedoch vorübergehend covid-positiv war, so Steger.
Seltener angesteckt
Seit 19. Juli gab es im Landkreis Lörrach 348 Neuinfektionen, von diesen sind nach Stand Freitag, 20. August, 305 ungeimpft und 43 sogenannte Impfdurchbrüche, wie Landratsamt-Sprecher Torben Pahl auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilt.
„Bei allen diesen 43 Impfdurchbrüchen liegt laut Gesundheitsamt ein eher leichter oder teilweise auch symptomloser Verlauf vor. Bei einer Impfquote von 54,4 Prozent (Stand 15. August) vollständig geimpfter Personen im Landkreis ist dies doch ein deutlicher Hinweis, dass sich geimpfte Menschen sehr viel seltener anstecken.“
Das Thema „Impfdurchbrüche“ sei wichtig und werde auch vom Gesundheitsamt und vom RKI ständig beobachtet. Aber um die Wirksamkeit von Impfstoffen zu zeigen, sei es sehr viel aussagekräftiger auf andere Entwicklungen zu schauen, meint Pahl. Kaum eine Impfung schütze zu 100 Prozent vor Ansteckungen.
Blick auf Todesfälle
Daher werde es mit steigender Inzidenz und steigender Impfquote auch immer mehr Impfdurchbrüche geben. „Aber das zeigt eben auch, dass das allein nicht der Punkt ist, um den es vor allem geht. Vielmehr ist auf die Entwicklung der Intensivpatienten und der Todesfälle zu schauen“, macht Pahl deutlich. Und weiter: „Bei aller gebotenen Vorsicht bei der statistischen Interpretation der aktuellen Daten auf Landkreisebene sehen wir jedoch, dass es seit einem Monat im Landkreis Lörrach keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19 gab, trotz rund 350 Neuinfektionen in dieser Zeit.“