So gelte es auch die schwierige finanzielle Situation der Kommunen zu betrachten, befand SPD-Fraktionschef Klaus Eberhardt. So dürfe es nicht zu einer Asymmetrie zwischen Leistungsfähigkeit von Gemeinden einerseits und dem Kreis andererseits kommen. „Die Liquiditätssicherung und Umlagenfinanzierung des Kreises können nicht das Ziel sein, dass Städte in ihren künftigen Aufgaben unverhältnismäßig hoch beeinträchtigt werden.“ Dem Hebesatz von 32,1 Prozent stimmte die SPD daher zu. Und mit Blick nach vorne stellte Eberhardt fest: „Zukunftsprojekte wie das Zentralklinikum, der Ausbau von Bus und Bahn, das nachhaltige Wirtschaften und eine solidarische Sozialpolitik bleiben für uns prioritär.“
So seien Investitionen nach wie vor notwendig, hob Manuel Karcher (FDP) hervor. Hier trage der Landkreis ein hohes Investitionsvolumen. Der Fokus sollte dabei auf den Schlüsselthemen Digitalisierung, Mobilität, Gesundheit und Instandhaltung von Einrichtungen liegen. Was die weitere wirtschaftliche Entwicklung angehe, werde das erste Quartal richtungsweisend werden. „Hier sollte der Zweckoptimismus den Pessimismus übertrumpfen.“ Indes müssten sich die bekannten Strukturen verändern, um die Wirtschaftlichkeit und das Sozialgefüge im Kreis zukünftig auszubalancieren“, stellte Karcher klar.
Derweil sah die AfD den Hebesatz kritisch. Fraktionschef Wolfgang Fuhl stellte für seine Fraktion den Antrag, einen Hebesatz von 32,69 Prozent festzulegen, der ein ausgeglichenes Haushaltsergebnis generiert: „Wir müssen auf die Kreisfinanzen schauen, nicht auf die Finanzen der Kommunen“, kommentierte er seinen Vorstoß, der bei den anderen Fraktionen abblitzte. Das sei ein eingeschränkter Blick, befand May. Schließlich bildeten Kreis und Kommunen eine Solidargemeinschaft. Letztlich verabschiedete das Gremium den Haushalt 2021 mit seinen Einsparungen und einem Hebesatz von 32,1 Prozent bei einer Enthaltung. In seiner Haushaltsrede rechnete Fuhl mit der Covid-Politik der Bundesregierung ab, was zu kritischen Zwischenbemerkungen führte. Fuhl gab daraufhin seine komplette Rede zu Protokoll.