Kreis Lörrach Landschaftsbild wird sich ändern

Verena Wehrle
Diskutierten mit den Bürgern über die Auswirkungen des Klimawandels: Staatssekretär Andre Baumann, Naturpark-Geschäftsführer Roland Schöttle sowie Suzanne van Dijk und Bernd Wippel von UNIQUE (von links). Foto: Verena Wehrle

Schutzkonzepte: Der Naturpark diskutierte mit Staatssekretär Andre Baumann über den Klimawandel.

Kreis Lörrach - Bei der Abschlussveranstaltung des Projekts „Landschaft im Klimawandel – neue Nutz- und Schutzkonzepte für den Naturpark Südschwarzwald“ in Wieden wurden die Auswirkungen des Klimawandels auf naturrelevante Lebensräume im Naturpark mehr als deutlich.

Maßnahmen wurden vorgeschlagen und diskutiert. Auch Staatssekretär Andre Baumann vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, stellte seine Sicht der Dinge dar.

Weitere Schritte veranlassen

Es sei bereits das zweite Projekt, das im Rahmen des Forschungsprogramms „Klimawandel und modellhafte Anpassung in Baden-Württemberg“ (KLIMOPASS) von der Firma UNIQUE im Auftrag des Naturparks durchgeführt und vom Land gefördert werde, sagte Landrätin Marion Dammann, Vorsitzende des Naturparks Südschwarzwald. Jetzt habe man ein Papier, auf dem weitere Schritte veranlasst werden könnten.

Gastgeberin Bürgermeisterin Annette Franz machte klar, dass der Klimawandel bereits im Bergdorf angekommen sei. Sie berichtete von Hochwasser, dem Sturm Burglind, dem Borkenkäfer und vom Wassermangel. Durch die Trockenheit konnten die Landwirte ihren zweiten und dritten Schnitt nicht durchführen. „Ja, der Klimawandel hat begonnen“, bestätigte auch Staatssekretär Andre Baumann. Ein massiver und intensiver Klimaschutz sei genauso wichtig wie Klimaanpassungsmaßnahmen. Es sei wichtig, dass man die Politik und das Leben auf den Klimawandel anpasse. „Wir müssen Wege finden, unseren Schwarzwald, so wie wir ihn lieben, in eine lebenswerte Zukunft zu führen“, meinte Baumann.

Klimaschutzziele können erreicht werden

Man werde das Klimaschutzgesetz des Bundes auf das Land herunterbrechen, kündigte der Staatsekretär an und versicherte zugleich, dass man die Klimaschutzziele dank neuster Technologien sehr wohl erreichen könne.

Bei einer Besichtigung vor der Diskussion konnten sich alle ein Bild von den FFH-Lebensräumen machen wie etwa von den artenreichen Borstgrasrasen. Dieser kommen heute im Naturpark bei einer Durchschnittstemperatur von 4,8 bis zehn Grad vor. Diese Temperatur werde sich jedoch auf 8,3 bis 13,4 Grad erhöhen, was eine Gefährdung für die Borstgrasrasen bedeute. Auch die subalpinen Buchenwälder, die man ebenfalls bei der Exkursion auf über 1000 Metern betrachtet hatte, seien gefährdet. Laut Untersuchungen geht man außerdem davon aus, dass die Bodensäuren Nadelwälder in ferner Zukunft komplett verschwinden werden und auch die Bergmähwiesen ebenfalls sehr gefährdet seien. Die Landschaft im Naturpark werde sich also stark verändern.

Die Empfehlungen von UNIQUE waren unter anderem die Maßnahmen zum Klimawandel in die Managementpläne zu integrieren, die Nutzungsbedingungen zur Erhaltung der Flächen zu verbessern und die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren.

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