Kreis Lörrach Langfristig müssen alternative Modelle her

Die Oberbadische
Bei der medizinischen Versorgung besteht Handlungsbedarf. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Hausärzte: Josha Frey diskutiert mit Medizinern und KV über Versorgung im heimischen Kreis

Kreis Lörrach. Viele Arztpraxen im Landkreis, vor allem im mittleren Wiesental, haben Schwierigkeiten, einen Nachfolger zu finden (wir berichteten). Aus diesem Grund suchte der Wahlkreisabgeordnete Josha Frey (Grüne) das Gespräch mit Peter Hinz von der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) sowie Ingolf Lenz vom Ärztlichen Kreisverein Lörrach und Magdalene Blessing, Ärztin im mittleren Wiesental, um über die aktuelle Situation rund um die ärztliche Versorgung zu diskutieren und Lösungsansätze anzusprechen.

Dabei wurde deutlich, dass sich der Beruf der Hausärzte und die Lebensgestaltung von Ärzten in den vergangenen Jahren stark gewandelt haben. Viele Ärzte bevorzugen heute ein Anstellungsverhältnis vor einer Selbstständigkeit. „Langfristig braucht es alternative Modelle zu den heutigen Arztpraxen, zum Beispiel Gemeinschaftspraxen oder Medizinische Versorgungszentren, die neben Angestellten auch leitende Ärzte haben und gegebenenfalls auch eine Verwaltung,“ erklärte Lenz. Daher seien Förderprogramme sinnvoll, wie „Ziel und Zukunft“ der KVBW oder das Landesprogramm für Landärzte, welche bei der Neugründung oder Übernahme einer Praxis Anschubförderungen ermöglichen. „Dadurch kann bis zu einem bestimmten Grad die finanzielle Anfangshürde für Ärzte abgedämpft werden,“ weiß Hinz.

„Förderinstrumente sollten jedoch auf einer kleineren Ebene als die Landkreise greifen, da Engpässe häufig auch auf lokaleren Ebenen festzustellen sind“, ist Frey überzeugt. Das Förderprogramm „Landärzte“ des Landesozialministeriums berücksichtige neben dem Versorgungsgrad im Planungsbereich der KVBW auch den Versorgungsgrad in einer Gemeinde und ob diese im ländlichen Raum liege. So greift das Programm aktuell im Landkreis Lörrach für die Gemeinden Aitern, Böllen, Fröhnd, Häg-Ehrsberg, Schönenberg, Tunau, Utzenfeld, Wembach, Wieden und Kleines Wiesental.

Trotzdem muss noch an vielen Schrauben gedreht werden, um die ärztliche Versorgung sicherzustellen: Eine wichtige Stellschraube sei die Erweiterung der Studienzulassungsbedingungen.

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