Dabei wurde deutlich, dass sich der Beruf der Hausärzte und die Lebensgestaltung von Ärzten in den vergangenen Jahren stark gewandelt haben. Viele Ärzte bevorzugen heute ein Anstellungsverhältnis vor einer Selbstständigkeit. „Langfristig braucht es alternative Modelle zu den heutigen Arztpraxen, zum Beispiel Gemeinschaftspraxen oder Medizinische Versorgungszentren, die neben Angestellten auch leitende Ärzte haben und gegebenenfalls auch eine Verwaltung,“ erklärte Lenz. Daher seien Förderprogramme sinnvoll, wie „Ziel und Zukunft“ der KVBW oder das Landesprogramm für Landärzte, welche bei der Neugründung oder Übernahme einer Praxis Anschubförderungen ermöglichen. „Dadurch kann bis zu einem bestimmten Grad die finanzielle Anfangshürde für Ärzte abgedämpft werden,“ weiß Hinz.
„Förderinstrumente sollten jedoch auf einer kleineren Ebene als die Landkreise greifen, da Engpässe häufig auch auf lokaleren Ebenen festzustellen sind“, ist Frey überzeugt. Das Förderprogramm „Landärzte“ des Landesozialministeriums berücksichtige neben dem Versorgungsgrad im Planungsbereich der KVBW auch den Versorgungsgrad in einer Gemeinde und ob diese im ländlichen Raum liege. So greift das Programm aktuell im Landkreis Lörrach für die Gemeinden Aitern, Böllen, Fröhnd, Häg-Ehrsberg, Schönenberg, Tunau, Utzenfeld, Wembach, Wieden und Kleines Wiesental.