Kreis Lörrach Lerchenstadt auf gutem Weg

Michael Werndorff
Diskutierten über das geplante Zentralklinikum und die verkehrliche Anbindung (von links): Dietmar Ferger, Matthias Lindemer, Heinz-Peter Oehler, Matthias Zeller, Oliver Lehmann, Bernd Martin und Matthias Koessler. Foto: Michael Werndorff

Regio-Messe: „Lörrach kommt zu Wort“ thematisierte Klinikum und Verkehr.

Kreis Lörrach - Chancen und Herausforderungen des geplanten Zentralklinikums, das in rund sechs Jahren seinen Dienst im Lörracher Entenbad aufnehmen soll, war am Dienstag Thema auf der Regio-Messe. Unter dem Motto „Lörrach kommt zu Wort“ hatten Bürger die Gelegenheit, mit Lokalpolitikern ins Gespräch zu kommen. Auf der Agenda stand auch das Thema Verkehr in der Lerchenstadt.

Auf großes Interesse stieß das Podium mit anschließender Fragerunde, bei der neben der verkehrlichen Anbindung des Klinikums auch dessen Finanzierung zur Sprache kam. Grünen-Kreisrat Bernd Martin machte deutlich, dass es wohl kaum bei den 320 Millionen Euro bleiben werde. Er verwies neben den Baukostensteigerungen auch auf die jeweiligen Interessen der beteiligten Akteure. Man dürfe sich keine Hoffnungen machen, dass es bei besagter Summe bleiben werde. Diese Meinung vertrat auch der Lörracher FDP-Stadtrat und Fraktionsvorsitzende Matthias Koessler, der sich für eine stärkere Kostenkontrolle aussprach. „Ich hoffe auf den Druck seitens der Politiker, um die Kosten, für die der Steuerzahler aufkommt, im Griff zu halten.“

Alleingang des Landkreises war ein Fehler

Für Dietmar Ferger, der bei der Kommunalwahl für die Linke ins Rennen geht, sei es von Beginn an ein Fehler gewesen, im Alleingang ohne den Nachbarlandkreis Waldshut ein Zentralklinikum zu konzipieren, das seiner Meinung nach nicht rentabel arbeiten könne. Letztlich drohe eine Privatisierung des Klinikums. Dass die Planung stehe, betonte der Lörracher CDU-Stadtrat Oliver Lehman. „Ein was-wäre-wenn-Spiel macht keinen Sinn.“ Die Herausforderung ließ er indes nicht unerwähnt: „Wir können nur hoffen, dass sich alles im gegebenen Zeitrahmen realisieren lässt.“

Eine der Herausforderungen sei es, dass es angesichts der zahlreichen Akteure einen großen Abstimmungsbedarf gebe, erwiderte SPD-Stadtrat Heinz-Peter Oehler auf die Frage von Moderator Matthias Zeller nach den Knackpunkten des Großprojekts. „Nicht immer geht alles Hand in Hand, außerdem wird die B 317 parallel zu den Arbeiten am Zentralklinikum ausgebaut.“ Dennoch zeigte sich Oehler optimistisch, dass der ambitionierte Zeitplan eingehalten werden kann.

Lörrach ist auf einem guten Weg

Denn: Lörrach sei auf einem guten Weg, alle Voraussetzungen für den Klinikneubau zu schaffen. „Wichtig ist, dass der neue S-Bahn-Halt fertig wird, wenn das Klinikum im Jahr 2025 seine Pforten öffnet.“ Dass die Deutsche Bahn, die für die Infrastruktur verantwortlich ist, kein einfacher Verhandlungspartner sei, merkte Matthias Lindemer (Freie Wähler) an. Sollte sich der Kreis aber an den Kosten für einen neuen Halt beteiligen, lasse sich die Bahn schneller zum Handeln bewegen sein, ergänzte Martin.

Einig war man sich auch, dass der S-BahnTakt deutlich verkürzt werden müsse, um den Anteil des Individualverkehrs zu verringern. Mit einem kürzeren Takt stehe allerdings die Frage längerer Schrankenschließzeiten in der Stadt im Raum. So wurde der Ruf laut, einen Gesamtverkehrswegeplan genauer unter die Lupe zu nehmen.

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