Beim Ausbau kann der Zweckverband auch von Fördergeldern profitieren. Vom Land kamen bis dato 96 Millionen, vom Bund neun Millionen Euro. Bei der Beseitigung von grauen Flecken – Areale, in denen es ein VDSL-Netz gibt, aber kein Kabelfernsehnetz parallel dazu liegt – rechnet der Zweckverband mit Investitionen in Höhe von 92 Millionen Euro im Zeitraum 2023 bis 2027. Auch hier erwartet Kempf eine Anschlussquote von 60 Prozent, etwa 22 000 Wohneinheiten.
„Wir haben aber schon beiläufig viele graue Flecken ausgebaut“, verweist Kempf auf die Tatsache, dass man jene Areale passieren müsse, um überhaupt erst die 30-Megabit-Flächen erreichen zu können. „Bei den grauen Flecken fangen wir nicht bei null an“, macht Kempf im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich. So existierten bereits die Grundinfrastruktur, Zuführungsnetze, Technikgebäude und Verteilerstrukturen, sodass der Zweckverband vor Ort schneller agieren könne.
Meinung der Fraktionen
Der Zweckverband dürfe dort tätig werden, wo der freie Markt versage, so Kempf. Und dass dies mancherorts der Fall gewesen sei, befand Margarete Kurfeß (Grüne). Für Schulen sei der von Zweckverband unternommene Ausbau und Anschluss ein riesiger Schritt nach vorne.
„Wir mussten das Marktversagen korrigieren“, ergänzte Jörg Lutz (SPD) die Telekom. Er sprach von einem Erfolgsmodell für Bürger und Wirtschaft, was auch seine Vorredner erklärten. „Wir haben einen Quantensprung gemacht“, befand Klaus Eberhardt (SPD). „Für viele Ortschaften hieß es: Von der Wüste ins Paradies.“ Zu Beginn habe man eine derart positive Entwicklung nicht erwartet, war von Paul Renz (CDU) zu hören. An Kempf: „Sie haben uns die Sorge genommen, dass die kommunale Seite belastet wird“, erinnerte er an die maximale Höhe an Fördermitteln von Land und Bund, die bisher in den Landkreis Lörrach geflossen sind.
Besser könne es nicht gehen, stellte Martin Bühler (FW) fest. „Andere Regionen beneiden uns aufgrund des flächendeckenden Ausbaus.“