Kreis Lörrach Männer sind häufiger betroffen

Die Oberbadische
Ein Teil der Projektpartner (von links) Beate Schmidtgen, Tonio Paßlick (Ambulante Hospizgruppe Grenzach-Wyhlen), Jörg Breiholz (Diakonisches Werk), Sonja Hütter, Angelika Mauch und Elke Zimmermann-Fiscella. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Vernetzt: Veranstaltungsreihe zum Thema Suizid / Selbstmord verhindern

Kreis Lörrach (dr). Der Suizid, volkstümlich Selbstmord genannt, ist eines der Tabuthemen in unserer Gesellschaft. Um frühzeitig die oft ausgesendeten Signale zu verstehen, den Suizid zu verhindern und mit dem Unvorstellbaren, falls es doch passiert ist, umzugehen, hat die Evangelische Erwachsenenbildung eine Veranstaltungsreihe aufgelegt.

„Keine Perspektive mehr?“ lautet der Titel der Reihe. Sechs Hilfsorganisationen aus dem Landkreis Lörrach stellen sich in einer gemeinsamen Veranstaltung vor. In einer Broschüre Flyer, die bei allen evangelischen Kirchengemeinden ausliegt sowie an Schulen, Kindergärten und Ärzte verteilt wurden, sind bereits erste Adressen und Ansprechpartner genannt.

Elke Zimmermann-Fiscella Sozialdezernentin des Landratsamtes Lörrach, sprach während eines Medientermins von einer sehr wichtigen Vernetzung. Im Jahre 2017 habe es im Landkreis wohl an die 50 Suizidversuche gegeben. Davon seien 34 vollendete gewesen. Man rechne mit einer Dunkelziffer von etwa zehn Prozent. Dabei liege der Landkreis Lörrach leicht über dem Landesdurchschnitt. Männer seien viel häufiger suizidgefährdet als Freuen. Auch die Methoden, mit denen man versucht, sich das Leben zu nehmen, seien bei Männern und Frauen unterschiedlich, war weiter zu erfahren.

Auftrakt mit Vortrag

Beate Schmidtgen, Leiterin der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenbezirk Markgräflerland und Hochrhein, stellte das Präventionsprogramm vor. Die Reihe beginnt mit einem Vortrag mit Aussprache am 19. September, 19 Uhr, im Kinderland, Baumgartnerstraße 14 in Lörrach. Referent ist der Notfallseelsorger Albrecht Roebke aus Bonn.

Der Film „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ des Regisseurs Karl-Heinz Heilig entstand nach dem Suizid von Heiligs Partnerin. Ihm sei dadurch klar geworden, wie nah Glück und Verzweiflung, Euphorie und Ausweglosigkeit beieinander lägen. Der stille Film wird von Heilig am 26. September im Pfarrzentrum St. Josef, Friedrichstraße 32 in Rheinfelden, präsentiert. Anschließend gibt es die Möglichkeit zu einem Gespräch. Eintritt 15 Euro.

Alle an der Reihe beteiligten Selbsthilfeorganisationen stellen sich am 1. Oktober ab 18 Uhr in der Alten Feuerwache, Burghof 2 in Lörrach, vor.

Die letzte Veranstaltung findet am 11. Oktober um 19 Uhr im Alten Rathaus Weil am Rhein, Hinterdorfstraße 39, statt. Die Trauerbegleiterin und Therapeutin Chris Paul macht mit dem Gitarristen Udo Kamjunke eine musikalische Reise durch das Kaleidoskop des Trauerns. Weitere Infos unter www.eeb-sued-west.de

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