Kreis Lörrach Mehr Geld für die Schulentwicklung

Die Oberbadische
Wenn der Kreistag am Mittwoch zustimmt, soll an der GWS Rheinfelden ein Neubau der Kfz-Werkstätten realisiert werden. Illustration: zVg Foto: Die Oberbadische

Verwaltungsausschuss: Neuaufstellung der beruflichen Schulen wird teurer als geplant

Von Michael Werndorff

Deutlich teurer als geschätzt wird die Neuaufstellung der beruflichen Schulen im Kreis Lörrach. Sind die Verantwortlichen zunächst von rund 21 Millionen Euro ausgegangen, belaufen sich die Kosten mittlerweile auf 30 Millionen, wie jetzt im Verwaltungsausschuss zu erfahren war.

Kreis Lörrach. Die Weichen zur Neuaufstellung und dauerhaften Sicherung der Berufsschulzentren in Lörrach, Schopfheim und Rheinfelden hat der Kreis im Juli 2015 gestellt, als das Konzept zur regionalen Schulentwicklung vom Kreistag verabschiedet wurde. Damals wurden die Maßnahmen sehr allgemein formuliert, und die Kostenangabe beruhte auf groben Schätzungen. Im Laufe des Prozesses und im Austausch mit den Kreisräten der AG Schule wurde deutlich, dass die Kosten des Ringtauschs der Fachbereiche, der bis zum Jahr 2020 laufen wird, von den allgemeinen Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen abgegrenzt werden mussten, wie Finanzdezernent Alexander Willi dieser Tage sagte. Unter diesen Gesichtspunkten wurde die Kostenübersicht überarbeitet und dem Verwaltungsausschuss vorgestellt.

Von den nun präsentierten rund 30,8 Millionen Euro entfallen neun Millionen auf die Modernisierung und Sanierung, die auch ohne die regionale Schulentwicklung angefallen wären. Etwa die Hälfte der zusätzlichen Kosten entfallen auf Sicherheitstechnik, zwei Millionen auf energetische Maßnahmen, und rund 1,5 Millionen sollen in die Barrierefreiheit fließen sowie 900 000 Euro in qualitative Verbesserungen.

Sowohl bei der Ausstattung als auch bei den Bau- und Umbaumaßnahmen haben sich Zusatzkosten durch höherwertige Ausstattungen, einen bisher nicht berücksichtigten Bedarf sowie durch Abweichungen von den ursprünglich baulichen Überlegungen ergeben. Bei den beiden Kostenlisten handele es sich laut Willi um lebende Organismen, weitere Veränderungen seien somit möglich.

Verständnis für die Kostenentwicklung zeigten die Kreisräte in der anschließenden Diskussion. Ulrich May (FW) erklärte, dass die Kostensteigerung erheblich, die Maßnahmen aber sinnvoll seien, allerdings wolle man sehen, wie sich die Kosten im Einzelnen entwickelten.

Dass die Darstellung transparent sei, sagte Gabriele Weber (SPD) und wies auf den großen Sanierungsstau bei den Gebäuden hin. Nun dürfe man keinesfalls Aufgaben hintanstellen, die angepackt werden müssten.

Dass die Verwaltung lediglich das vom Kreistag beschlossene Konzept umsetze, befand Paul Renz (CDU). Geschätzte Kosten würden nicht immer mit der Realität übereinstimmen. Margarete Kurfeß (Grüne) stellte fest, dass zwar Elektrotechnik und der Brandschutzbereich teuer seien, der Kreistag zum Teil auch selbst für die Mehrkosten verantwortlich sei, verwies sie auf den Standort Schopfheim, wo mit rund 700 000 Euro eine Klasse der einjährigen Berufsfachschule Metall und Feinwerk verbleiben soll. Wolfgang Roth-Greiner (FDP) merkte an, dass der Kreis dicke Bretter bohre, nun die Dinge aber zu ende gebracht werden müssten. Transparenz in Sachen Kosten versprach Landrätin Marion Dammann.

An der Gewerbeschule Rheinfelden soll, wenn der Kreistag am Mittwoch zustimmt, ein Neubau der Kfz-Werkstatt realisiert werden. Die Kosten für den Bau belaufen sich laut Gerhard Blattmann, Leiter des Fachbereichs Planung und Bau, auf rund sieben Millionen Euro. Mit dem nun vorgestellten Vorhaben werde das vom Regierungspräsidium Freiburg vorgegebene Raumprogramm erfüllt, so Blattmann weiter.

Ein Teil des bestehenden Werkstattgebäudes soll erhalten bleiben, im Untergeschoss finden sich dann die Werkstätten für die Fahrzeugtechnik, im Erdgeschoss zwei Werkstätten für den Metallbereich und im Obergeschoss drei große Klassenzimmer.

Diskussionsstoff boten die Hebebühnen: Während sich die Lehrer vor Ort gegen die Standardausführung aussprachen, sahen die Räte bei deutlichen Mehrkosten in Höhe von 630 000 Euro keine wirklichen Vorteile. Dennoch soll sich die AG Schulen nochmals mit der Frage beschäftigen, wie es weiter hieß. Im November soll der Kreistag über die Investition entscheiden.

Klar sei, dass entweder Mehrausgaben an anderer Stelle eingespart werden müssten, oder sich der Kreistag dafür ausspreche, mehr finanzielle Mittel zu investieren, sagte Dammann.

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