Kreis Lörrach Mehr Strom für den Landkreis

Peter Ade
Erläutern das Projekt: Claire Tranter und Jörg Weber vom Netzbetreiber Amprion. Foto: Peter Ade

Hochspannungsleitungen: Netzbetreiber Amprion plant Erweiterung. Austausch einzelner Masten.

Kreis Lörrach - Die Stromversorgung in der Region soll deutlich verbessert und sicherer werden. Entlang einer Stromtrasse quer durch den Landkreis will der Dortmunder Netzbetreiber Amprion die Kapazität für den Transport von Energie vergrößern.

In den kommenden Jahren will Amprion einen zusätzlichen Stromkreis installieren. Die bestehende Leitung im Landkreis Lörrach hat eine Länge von knapp 33 Kilometern mit insgesamt 99 Mastenstandorten. Ein Austausch einzelner Masten wird derzeit in Schwörstadt, Steinen und Kandern geprüft.

Das Gesamtprojekt des Netzbetreibers umfasst 204 Kilometer und reicht von Daxlanden bei Karlsruhe im Norden bis Kühmoos im Landkreis Waldshut im Süden.

Versorgung im Wandel

Unternehmenssprecher Jörg Weber begründet die Baumaßnahme mit bevorstehenden Änderungen in der Stromversorgung: Die deutschen Kernkraftwerke sollen bis Ende 2022 vom Netz gehen. In Zukunft kommt der Strom von woanders her – von Windparks in der Nordsee, von Pumpspeichern in den Alpen oder aus dem Schwarzwald.

An den bestehenden Masten – die Trasse stammt aus dem Jahr 1967 – hängen derzeit an Leitungsseilen drei Stromkreise mit jeweils 380 Kilovolt. Es sei, so Weber, noch Platz für weitere Seile. Weber: „Wir werden den weiteren Stromkreis anbringen und einige Masten erhöhen oder versetzen müssen.“ Eine Seite der Masten sei bereits voll belegt durch die Firma Transnet.

Bürgerinformation

Die Erhöhung einiger Masten aus Lärmschutzgründen wird laut Amprion keine drastische Veränderung bringen. Die Masten seien ohnehin rund 60 Meter hoch. Die Maßnahme sei technisch kein Problem – „das ist jeweils an einem Tag möglich“, erläutert Weber im Pressegespräch.

Anders sieht es aus, wenn alte Masten abgebaut, versetzt oder durch neue ersetzt werden müssen. Das Fundament ist zwölf mal zwölf Meter groß. Grundstücksbesitzer, so Weber, würden entschädigt und „von Anfang an“ in den Planungsstand und die erforderlichen Baumaßnahmen einbezogen.

Etwaige Planfeststellungsverfahren werden bis Ende 2019 beantragt. Als Baubeginn ist 2021 vorgesehen. 2023 soll die neue Leitung in Betrieb genommen werden.

Auch Transnet plant

Landkreisen und Gemeinden wurde das Projekt bereits vorgestellt. Die Arbeiten von Amprion, so Weber, hätten nichts mit einer weiteren Netzverstärkung in der Region zu tun, die vom Unternehmen Transnet derzeit geplant werde.

Netzbetreiber Amprion strebt eigenen Angaben zufolge eine umfassende Information der Öffentlichkeit an. Schon jetzt sei sichergestellt, dass durch die geplanten Neuerungen Lärmschutzwerte nicht überschritten würden. „Der Höchstwert von 40 Dezibel ist nicht mehr als ein Flüstern“, sagt Weber.

Bei elektrischen und magnetischen Feldern lägen die Leitungen weit unter den Grenzwerten. „Ein zusätzlicher Stromkreis wird daran nichts ändern“, ergänzt Projektleiterin Claire Tranter.

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