„Die Entscheidung für den Zuschuss unterstreicht unsere Verantwortung als Träger der Kliniken“, erklärte CDU-Fraktionschef Paul Renz. Er wies darauf hin, dass die Pandemie für viele Kliniken ein Einschnitt bedeute. Klinikengeschäftsführer Armin Müller besitze aber den Ehrgeiz, wieder Ergebnisse wie vor Corona zu erzielen, meinte Renz.
Corona und interne Strukturprobleme
Nicht nur Corona, auch interne Strukturprobleme führte Ulrich May (FW) als Grund für die finanzielle Misere an. „Die Öffentlichkeit kann sicher sein, dass wir bei der Umsetzung der angekündigten Maßnahmen genau hinschauen werden.“ Und weiter: Ohne die Finanzspritze könnten die Kreiskliniken in eine schwierige Situation geraten. „Wir hoffen, dass es bei einem einmaligen Zuschuss bleiben wird und die Kliniken wieder Vertrauen zurückgewinnen können.“
Bernd Martin (Grüne) erklärte, dass es die Aufgabe des Kreistags sei, mit der Kliniken-Geschäftsführung bald sichtbare Verbesserungen zu erreichen, und Manuel Karcher (FDP) forderte, die Lörracher Notaufnahme auf Vordermann zu bringen, um das Vertrauen der Patienten zurückzugewinnen.
Handlungsbedarf bei Bund und Land
Mit Blick auf das Zentralklinikum und die explodierenden Baukostenpreise sah das Gremium bei Bund und Land Handlungsbedarf. „Denn wir haben jetzt eine völlig andere Geschäftsgrundlage,“ erklärte Klaus Eberhardt (SPD). Dementsprechend müsse der Baukostenzuschuss nachjustiert werden. „Wir haben das Ministerium angeschrieben und werden nachhaken“, lautete die Botschaft von Landrätin Marion Dammann.
Der fraktionslose Kreisrat Dietmar Ferger malte ein pessimistisches Zukunftsbild. Bleibe der wirtschaftliche Erfolg aus, laufe das ZKL später einmal Gefahr, an einen privaten Betreiber verkauft zu werden.