Kreis Lörrach Mit Besonderem bei Gästen punkten

Jutta Schütz
 Foto: Archiv

Tourismus: Region soll bekannter gemacht werden. Auf die Kernkompetenzen konzentrieren.

Kreis Lörrach - Beim Tourismustag im Kurhaus in Bad Bellingen ging es darum, wie Heilbäder und Kurorte sowie auch kleinere Gemeinden im Markgräflerland für die Zukunft mehr Gäste gewinnen und touristisch werbewirksam unter bestimmten „Dachmarken“ auf sich aufmerksam machen können.

Dabei steht die Region „Schwarzwald“ werbewirksam überregional und international als bekannter Name, unter dem geworben werden kann – auch wenn das Markgräflerland geografisch nicht zum Schwarzwald gehört.

Große Dachmarken mit einem hohem – wie der Schwarzwald sogar einem weltweiten Bekanntheitsgrad – aber sollen anlocken. Ist der Gast dann vor Ort, ist es für die Ferienregionen und -Orte wichtig, ihre eigenen kleineren Dachmarken zu entwickeln. Dafür sprachen sich auch die anwesenden Experten Dennis Schneider, Stellvertretender Geschäftsführer der Bade- und Kurverwaltung (Buk) und Leiter Ortsmarketing, und Valentin Weislämle (Studiengangsleiter BWL-Tourismus an DHBW Lörrach) aus.

Die Entwicklung geht hin zum kürzeren Urlaub

Ebenfalls anwesend waren Katharina Kimmich (Marktforschung HKM – Heilbäder und Kurorte Marketing Baden-Württemberg), Arne Mellert (Geschäftsführung HKM), Madeline Siebert (Landratsamt Lörrach, Strukturpolitik und Tourismus), Marina Moser (Leitung HKM Marketing) und Hansjörg Mair (Geschäftsführer Schwarzwald Tourismus).

Der Schwarzwald als Ferienregion floriert, wie Mair sagte – noch stehen die Zahlen für dieses Jahr nicht fest, aber dank des heißen Sommers wird mit Rekorden gerechnet, da viele Gäste „in die Berge wollten, um der Hitze zu entfliehen“, wie sich die Fachleute einig waren. Generell aber „rennt der Schwarzwaldtourismus wie verrückt“, hieß es.

Das gelte auch für den Tourismus in Städten wie Lörrach und Freiburg, die nicht nur für Touristen und Messegäste viel bieten, sondern oft auch mit neuen, modernen Hotels oder ungewöhnlichen Übernachtungsmöglichkeiten punkten könnten. Allein im Schwarzwald gebe es mehrere Vier-Sterne-Häuser. Die Aufenthaltsdauer wird sich nicht verändern. „Kaum jemand macht noch lange Urlaub, also über mehr als zehn Tage“, erläuterte Mair.

Bei den Werbemitteln geht es darum, diese künftig nicht mehr im Gießkannenprinzip auf Verbände oder Gemeinden zu verteilen, die touristisch für sich werben wollen, sondern auf jene, die Kernkompetenzen und Kernprojekte herausstellen wollen. Auch hier gilt: Es solle mehr Geld für Projekte genutzt werden, über die dann auch wieder auf kleinere touristische Attraktionen verwiesen werden kann.

Die eigene Internetseite genau überprüfen

„Konzentrieren Sie sich auf Ihre Kernkompetenzen, stellen Sie bei der Werbung immer wieder heraus, was Ihren Ort ganz besonders macht“, sagte Weislämle zu den Gästen im Kurhaus. Es brauche aber auch gute Gastgeber – das müsse nicht immer ein Vier- oder Fünf-Sterne-Haus sein. „Ist es sauber und sind die Gastgeber zuvorkommend und nett, dann fühle ich mich wohl“, sagte Dennis Schneider.

Einen positiven Eindruck hinterlassen

Auf Suchmaschinen schnell gefunden werden, das ist ein „A und O“, legte Kimmich dar. Und noch besser: „Überprüfen Sie auf Ihrer eigenen Internetseite, ob Sie dort in fünf Minuten ein Zimmer buchen können – das ist das, was der Gast will“, lautete ein Ratschlag an die Gastgeber. Gäste seien sensibel, gerade auch was Bewertungen angeht – „viel läuft hier aber mittlerweile über persönliche Kontakte, Chats, Facebook – da haben wir keinen Einfluss“, meinte Kimmich – der Gastgeber solle auf jeden Fall einen positiven Eindruck hinterlassen. Eine besondere Zielgruppe bei der Werbung sind Wohnmobilisten. Hier sei noch Luft nach oben, denn die Zahl dieser Urlauber nehme zu. Für diese Zielgruppe müsste es dann auch besondere „Kombiangebote“ geben – wie überhaupt Kombiangebote „ziehen“, waren sich die anwesenden Touristiker in Bad Bellingen einig.

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