Kreis Lörrach Mit klassischem Bild brechen

Die Oberbadische
Landrätin Marion Dammann (links) mit den Partnern des dieuenwirtschaftstages. Foto: zVg/Wirtschaftsregion Südwest Foto: Die Oberbadische

Frauenwirtschaftstag: Männer sind häufiger im Vorstand.

Kreis Lörrach - Der Frauenwirtschaftstag fand jüngst bereits zum 14. Mal statt. Ziel der jährlichen Veranstaltung ist es, Frauen in der Berufswelt zu stärken. Zu diesem Anlass kamen rund 60 Frauen aus verschiedenen Unternehmen, Organisationen und Branchen ins IHK-Bildungszentrum nach Schopfheim.

Simone Burel, Unternehmensberaterin, Trainerin, und Autorin, hielt einen Vortrag zum Thema „Arbeitswelt 4.0 – Neue Chancen für die Geschlechter“. Geplant wird der Frauenwirtschaftstag von verschiedenen Institutionen jährlich abwechselnd in den Landkreisen Lörrach und Waldshut. In diesem Jahr wurde er von der Wirtschaftsregion Südwest GmbH organisiert.

Wenig Frauen als Führungskräfte

Wie Landrätin Marion Dammann in ihrem Grußwort feststellte, ist die Zahl der Frauen in den Führungsriegen der deutschen Politik und Verwaltung sehr überschaubar. Burel, die Gründerin der ersten offiziellen linguistischen Unternehmensberatung (LU) in Deutschland, erläuterte die Ursachen für die Tatsache, dass auch in der Wirtschaft weibliche Führungskräfte nach wie vor in der Minderheit sind. Ihrer Ansicht nach stehe dies in einem engen Zusammenhang mit der Sprache.

Als Gründe nannte Burel hierfür einerseits strukturelle und gesetzliche Barrieren wie etwa die Nachwuchsrekrutierung von männlichen Führungskräften innerhalb von rein männlichen Netzwerken. Ihr Plädoyer: „Veränderungsarbeit geht über sprachliche Arbeit, da das Denken dem Sprechen folgt.“ Darüber hinaus sei es wichtig, dass man klassische Bildkonventionen durchbreche und eben nicht nur Männer als Arzt oder Frauen als Mutter abbilde. Außerdem sollte man darauf achten, in Stellenanzeigen passende Jobbezeichnungen und Adjektive zu verwenden. „Wer hoch qualifizierte Frauen nicht ausschließen will, sollte sorgfältiger formulieren“, sagte sie. Burel sprach auch Benachteiligungen wie die Doppelbelastung durch Arbeit und Familie an. Ihr Fazit: „Arbeit 4.0. ist eine kollektive Suchbewegung.“

Auch im kommenden Jahr wird der Frauenwirtschaftstag stattfinden, dann unter Federführung der Kommunalen Stelle für Gleichstellung des Landkreises Waldshut.

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