Kreis Lörrach Mit Kultur das Miteinander fördern

Maja Tolsdorf
Das Theater in den Bergen, hier bei der Aufführung von „Der Herr der Augenringe – und die Brille der Macht“ im Jahr 2021, hat in diesem Jahr im Rahmen eines Förderprogramms die Möglichkeit, Beteiligungsformate zu erproben. Foto:  

Das Bundesförderprogramm „Aller. Land“ will dazu beitragen, die Lebensqualität im ländlichen Raum zu stärken. Kulturelle Beteiligungsformate sollen Menschen aller Generationen Anreize zum Austausch über aktuelle Themen bieten.

Das Förderprogramm „Aller.Land“ soll ländliche Regionen dabei unterstützen, Projekte umzusetzen, um die Lebensqualität im ländlichen Raum zu stärken, zukunftsfähige Strukturen zu fördern und gesamtgesellschaftliche Fragen in Beteiligungsformaten zu erarbeiten. Ziel ist es, die Potenziale des ländlichen Raums zu nutzen und Herausforderungen, wie den demografischen Wandel, die Mobilität und die Nahversorgung anzugehen. Als Arbeitsrahmen sollen dabei kulturelle Formate dienen. Die Förderung durch den Bund gewährt Sachmittel, Personalstellenförderung und fachliche Unterstützung für die Projektentwicklung und -umsetzung. Martina Hinrichs von der Stabsstelle Strukturpolitik und Nachhaltige Mobilität des Landratsamts, hat in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Betriebsausschusses der Abfallwirtschaft Lörrach den aktuellen Stand des Projekts vorgestellt.

Ideen sind gefragt

Der Landkreis Lörrach steht mit 90 weiteren Kreisen im Wettbewerb um die Aufnahme ins Förderprogramm. Beworben hat er sich mit der Beteiligungsidee „Schätze der Dörfer“. Umgesetzt und begleitet werden die Projekte durch den Erstbewerber, dem Theater in den Bergen. Im Bundesprogramm „Aller. Land“ wird die gemeinsame Zukunft von Bürgern einer Region als eine Frage der gemeinschaftlichen Gestaltung angesehen. Dafür brauche es Ideen und Beteiligung. Das Programm besteht aus zwei Phasen: In der konzeptionellen konnten sich Kulturschaffende und Institutionen bewerben, wie eben das Theater in den Bergen. Mit Kenntnis und immaterieller Unterstützung des Landratsamtes hatte der Verein einen Antrag gestellt.

Förderquote von 90 Prozent

Für die Umsetzungsphase sind nun bundesweit die Landkreise gemeinsam mit den Kulturschaffenden vor Ort als Antragsteller vorgesehen. Die Bewerbung des Theaters in den Bergen war erfolgreich. Mit 35 000 Euro wird das gemeinsame Anliegen, zusammen Ideen für die Region zu entwickeln, gefördert. Der Gesamtkostenrahmen beträgt laut Kosten- und Finanzierungsplan 1 500 000 Euro über fünf Jahre. Im Erfolgsfall der Bewerbung läuft der Projektzeitraum von Juli 2025 bis Juni 2030. Das Bundesprogramm benennt eine Förderquote von 90 Prozent. Zusätzlich unterstützt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg mit weiteren fünf Prozent antragstellende Landkreise. Der Eigenanteil des Landkreises Lörrach beträgt daher über fünf Jahre insgesamt 75 000 Euro. Dieser kann über den Einsatz von Stellenanteilen bestehender Stellen eingebracht werden. Für Städte und Gemeinden sowie Bürger sind die Projekte kostenfrei.

Gemeinschaftsgefühl stärken

Mit Hilfe der Beteiligungsformate soll ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl entstehen. In der Entwicklungsphase wurde in allen 35 Städten und Gemeinden des Landkreises Erstgespräche angeboten, mit elf Gemeinden sind dann intensive Gespräche geführt und Beteiligungsbausteine durch das Landschaftstheater entwickelt worden. In der Umsetzungsphase ab dem dritten Quartal werden diese erprobt und umgesetzt. Die Beteiligungsformate sollen die Beschäftigung mit aktuellen Themen und die Zusammenarbeit von Menschen verschiedener Generationen und sozialer Gruppen ermöglichen.

Demokratie fördern

In „Aller.Land“ und dem Projekt „Schätze der Dörfer“ sieht die Kreisverwaltung die Chance, Beteiligungsformate zugunsten der Demokratiebildung zu ermöglichen. Trotz der nötigen Fokussierung auf Kernaufgaben und Personaleffizienz schlug die Verwaltung vor, das Projekt anzugehen. Auch die Kreisräte in der Ausschusssitzung standen voll dahinter und schlugen es dem Kreistag zum Beschluss vor.

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