Kreis Lörrach Mit Preisen und Qualität zufrieden

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Die Spargelernte im Markgräflerland läuft bisher zur Zufriedenheit der Erzeuger. Foto: Ralph Lacher

Landwirtschaft: Erzeuger im Markgräflerland ziehen erste Bilanz / Wetterkapriolen hinterlassen Spuren

Kreis Lörrach - Lorenz Boll, Geschäftsführer des Erzeugergroßmarktes (EGRO) Südbaden mit Sitzen in Oberrotweil und Efringen-Kirchen, zeigt sich mit der Erntesaison im Markgräflerland nicht unzufrieden – und das trotz eines in vielerlei Hinsicht ungewöhnlichen Jahresverlaufs.

Die heimischen Erzeuger sind derzeit mit der Spargel- und Erdbeerernte beschäftigt und gehen davon aus, Mitte Juni auch in die Kirschensaison zu starten.

Der Egringer Erzeuger Andreas Schopferer, Betreiber eines Obst- und Gemüsebetriebs mit insgesamt drei Hofläden in Egringen, Lörrach und Eimeldingen, spricht davon, dass die Frühjahrsfröste im April und die insgesamt wechselhafte, recht kühle und feuchte Witterung im April und Mai im regionalen Obst- und Gemüsebau zwar gewisse Spuren hinterlassen haben, man allerdings beim Gemüse und bei den Erdbeeren gute Qualität und auch passende Mengen ernten konnte.

Natürlich seien die Mengen nicht so wie in wärmeren Vorjahren, man habe aber im Vergleich zu den Jahren 2017 bis einschließlich 2020 auch keine Probleme mit Trockenheit und Hitzestress im Frühjahr. Bei den Kirschen, mit denen Schopferer nächste Woche in die Ernte starten will, seien frostbedingte Mengeneinbußen zu erwarten. Sehr gut da stünden aber die diversen Sonderkulturen an Beeren. Aprikosen und Pfirsiche hätten dagegen recht stark unter den Frösten gelitten, und auch bei den Zwetschgen seien größere Mengeneinbußen zu befürchten, berichtet Schopferer.

Durchschnittliche Menge

Dessen Kollegin Susanne Denzer vom Weingartenhof in Fischingen spricht davon, dass die Spargel- und Erdbeerernte zwar durch den späten Saisonbeginn insgesamt nur durchschnittliche Mengen gebracht hätte, man aber mit den Preisen und der Qualität sehr zufrieden sei.

Angesichts der feuchten und kühlen Witterung hätten sich die Dämm-Maßnahmen bei den Spargeln und die Übertunnelung bei den Erdbeeren als sehr hilfreich erwiesen. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren sei davon auszugehen, dass man mit den Spargeln bis zum Saisonende am 24. Juni auf dem Markt sein kann, blickt Denzer voraus. Bei den Kirschen rechnet sie mit einem Erntestart nächste Woche, also Mitte Juni, und dann zwar Mindermengen, aber doch nicht so starke Frosteinbußen, wie im April befürchtet.

In diesem Jahr habe es sich gezeigt, dass man in der Land- und Weinwirtschaft trotz aller professioneller Möglichkeiten im Anbau eben mit der Natur und der Witterung zu arbeiten habe, sagt die Expertin.

Boll bezeichnet die laufende Saison als zufriedenstellend. Bei den Spargeln sei die Marktsituation so gut gewesen, dass man in der Region zukaufen konnte und somit die Kunden aus dem Lebensmitteleinzelhandel kontinuierlich mit guten Mengen und vor allem guter Qualität beliefern konnte.

Folienhäuser bewährt

Bei den Erdbeeren habe es sich bewährt, dass fast alle Erzeuger Folienhäuser oder Übertunnelung haben und so die Frostschäden sich in Grenzen halten. Bei den Kirschen rechne man im EGRO mit rund 20 Prozent Mengeneinbußen, bei den Zwetschgen um die 40 Prozent.

Hoffen auf Sommerwetter

Hoffnung gibt es aber für die späteren Kirschen- und Zwetschgensorten sowie die Äpfel. Hier könne ein demnächst hoffentlich einsetzendes Sommerwetter zu einer ausgleichenden Nachreife und damit zu geringeren Einbußen führen, sagt der erfahrene Obst- und Gemüsevermarkter. Er betont auch, dass es gut sei, dass nach den Erfahrungen mit den starken April-Frösten 2017 viele größere Betriebe Frostschadenversicherungen abgeschlossen hatten.

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