Kreis Lörrach Mittelstand braucht Veränderung

Die Oberbadische

Interview: Digitalisierungsfachmann spricht in der Reihe „Studium Generale“ der Dualen Hochschule

Das Schlagwort von der Digitalisierung ist seit einigen Jahren in aller Munde. Wie sich Unternehmen für die Zukunft stark machen können, dazu weiß Sanjay Sauldie mehr.

Kreis Lörrach. Der international tätige Redner kommt im Rahmen der Vortragsreihe des Studium Generale an die Dualen Hochschule (DHBW) Lörrach. Adrian Steineck hat sich mit ihm unterhalten und erfahren, wie Geschäftsführung im digitalen Zeitalter aussehen kann.

Frage: Herr Sauldie, Ihr Vortrag trägt den Titel „Digital Leadership: Unternehmen erfolgreich ins Jahr 2025 führen“. Was müssen heute erfolgreiche Unternehmen beachten, damit sie auch in sieben Jahren noch Erfolg haben?

Die Herausforderung ist, die Digitalisierung nicht als ein IT-Projekt oder als Werbemaßnahme anzusehen, sondern als einen Veränderungsprozess, der auf der Führungsebene anfängt und sich dann durch das gesamte Unternehmen zieht. Unternehmen, die sich jetzt richtig aufstellen und ihr eigenes Geschäftsmodell herausfordern, werden von der Digitalen Transformation profitieren – und überleben.

Frage: Sie sind international als Redner unterwegs. Wenn Sie den Vergleich ziehen: Wie stehen deutsche mittelständische Unternehmen in Bezug auf die Digitalisierung da?

Leider ist es immer noch so, dass in den Führungspositionen Menschen sitzen, die nicht in einer Welt der Digitalisierung aufgewachsen sind und daher oft noch nicht einmal die grundlegenden Begriffe verstehen, die heute für die Führung eines Unternehmens im Digitalen Zeitalter notwendig sind. Wer Begriffe wie Agile Work, Open Innovation, Hubs oder Meme nicht kennt, sollte sich schleunigst darum kümmern, seinen digitalen IQ zu erweitern, ansonsten ist er eine große Gefahr für den Mittelstand. Der kleine Teil der wirklich erfolgreichen Mittelständler in der Digitalisierung profitieren meist von einem Führungswechsel, wenn der Inhaber das Geschäft an seine Kinder abgibt.

Frage: Was hat es mit der iROI-Strategie auf sich, die Sie den Zuhörern präsentieren wollen?

Um endlich Ordnung in das digitale Chaos, das von vielen Webagenturen verursacht wird, zu bringen, habe ich am European Internet Marketing Institute & Academy die iROI-Strategie entwickelt und diese an mehr als 400 Unternehmen weltweit angewandt. Diese Strategie hilft Unternehmen, die wichtigsten digitalen Schritte in eine logische, den eigenen Ressourcen angepasste Reihenfolge zu bringen, um auf dem Markt mit möglichst wenig Aufwand den maximalen Effekt zu erreichen. iROi bedeutet „internet return on invest und zeigt einen digitalen Fahrplan auf, dem viele mittelständische Unternehmen folgen.

Frage: Sie sind in Indien geboren, in Köln aufgewachsen. Sie selbst beschreiben sich als jemand mit indischer Begeisterung, deutscher Gründlichkeit, schweizerischer Präzision und österreichischem Charme. Wo kommen die schweizerischen und österreichischen Anteile her?

Als Inder bin ich es gewohnt, mich immer neu zu begeistern, weil die Digitalisierung sehr viele neue Welten eröffnet. In Deutschland bin ich zur Schule gegangen und habe dort die Gründlichkeit zu schätzen gelernt. Meine Frau Rita ist Schweizerin und hat mir die Schweizer Präzision nahegebracht, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Und unter meinen besten Freunden befinden sich einige Österreicher, die mir den Charme beigebracht haben.

Weitere Informationen: Der Vortrag „Digital Leadership: Unternehmen erfolgreich ins Jahr 2025 führen“ findet am Mittwoch, 24. Oktober, ab 18 Uhr an der DHBW Lörrach, Georg H. Endress Auditorium, Hangstraße 46-50, statt.

hat zahlreiche Bücher zu Themen wie „Digital Leadership“ geschrieben. Er ist Direktor des Europäischen Internet Marketing Institutes EIMIA und wurde mehrfach ausgezeichnet, etwa vom internationalen Weltverband der Webmaster in den USA.

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