Stellungnahmen
Der Betriebsausschuss des Kreistags stimmte über den Beschlussvorschlag nicht ab. Zunächst soll nach dem Willen der Kreisräte die Kalkulation und auch einzelne Leistungen des Eigenbetriebs auf den Prüfstand kommen. Bienroth kündigte an, auch die Risiken möglicher Einsparungen, zum Beispiel beim Ansatz der Nachsorgerückstellungen, aufzuzeigen. Die Folge könnte ein noch größerer Gebührensprung in der Zukunft sein.
„30 Prozent auf einen Schlag – das ist nicht vermittelbar“, sagte Grünen-Chef Bernd Martin. Ihm zufolge sollte in den Haushaltsberatungen ausgelotet werden, ob die Gebührenerhöhung zweistufig an den Kunden weitergegeben werden könne. Baier merkte an, dass sich die Müllgebühren nur über die Leistungen ändern ließen, und Wolfgang Fuhl (AfD) regte an, die gebührenfreie Biotonne sowie die Sperrmüllsammlung auf Abruf zu hinterfragen. Vielleicht sei es besser, hier zu dem alten System zurückzukehren, um Geld einzusparen. Thematisiert wurde auch die Erhebung einer separaten Gebühr. Derweil laufe der Vertrag bis zum Jahr 2024 sagte Bienroth, eine Auswertung sei im nächsten Frühjahr vorgesehen.
Die Fraktionen forderten die Verwaltung auf, Gebühren und Strukturen anderer Landkreise bereitzustellen. Ein direkter Vergleich hinke, betonte Landrätin Marion Dammann. Denn: „Die Strukturen der Betriebe unterscheiden sich.“
Mit Blick auf die Wertstofferlöse erklärte Bienroth, dass dem Eigenbetrieb das Altpapier fehle. Die Papiertonne sei lange diskutiert wurden, die letzte Option wäre, dass der Eigenbetrieb diese selber stelle. Doch Bienroth warnte. „Es würde dauern, bis wir die privatwirtschaftlich angebotene Blaue Tonne weg haben.“