Kreis Lörrach Müllheim im Fokus der Historiker

(do)
Mitglieder, Autoren und Interessenten drängen sich um den Tisch mit den druckfrischen Bänden. Foto: Dorothee Philipp

Heimatgeschichte: Geschichtsverein Markgräflerland stellt neuen Jahresband vor.

Kreis Lörrach - Der neue Jahresband „Das Markgräflerland“ des Geschichtsvereins Markgräflerland befasst sich mit Müllheimer Themen ganz unterschiedlicher Couleur vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart. Die Publikation des Traditionsvereins wurde jetzt im Markgräfler Museum vorgestellt.

Der Band ist erstmals unter der Schriftleitung des Vorsitzenden Hubert Bernnat entstanden, nachdem der Ehrenvorsitzende Dr. Erhard Richter die Schriftleitung nach 30 Jahren zum Jahresende 2018 abgegeben hatte.

Richter, der im neuen Band mit einem Aufsatz zur Fehde der Römer und Alamannen bei Kaiseraugst vertreten ist, ist am 16. Juli, nur wenige Tage vor seinem 92. Geburtstag, verstorben. Deswegen galt ihm zunächst eine Gedenkminute, bevor Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich die Gäste im vollbesetzten Seitenflügel des Dachgeschosses begrüßte.

Auf professionelle Basis gestellt

Erfreut und überrascht war das Publikum darüber, dass Siemes-Knoblich als studierte Historikerin nicht nur ein Grußwort, sondern auch einen Beitrag für die neue, mit 264 Seiten sehr umfangreiche Publikation beigesteuert hat. Ihr Thema: Friederike Blankenhorn und der Frauenverein Müllheim. Die Geschichtsarbeit habe einen hohen Stellenwert in der Stadt, unterstrich Siemes-Knoblich unter anderem mit dem Verweis, dass die jahrelang ehrenamtlich gepflegte Archivarbeit nun mit der Einstellung des hauptamtlich tätigen Stadtarchivars Steffen Dirschka auf eine professionelle Basis gestellt wurde.

Wichtige Arbeit für die gesamte Region

Kulturdezernent Jan Merk, der Leiter des Markgräfler Museums, freute sich, dass Müllheim wieder einmal im Fokus des Geschichtsvereins steht. Die vergangene Tagung war hier im Jahr 2007, als die Dauerausstellung im Dachgeschoss und die Frick-Mühle als ebenbürtige Dependance des Museums mit eigenem Profil noch Zukunftsmusik waren.

Merk betonte, wie wichtig die Arbeit des Geschichtsvereins für die ganze Region sei. Stand in den vergangenen Jahren die Raumschaft südlich des Schliengener Bergs mehr im Fokus der Publikationen, so wurde der Bogen nun wieder in den Norden geschlagen: Lörrach sei das Haupt, aber Müllheim das Herz des Markgräflerlandes, stellte er fest. Dass alles miteinander verwoben ist, zeige auch die Geschichte des ehemaligen Landkreises Müllheim, der vor der Kreisreform bis nach Bad Bellingen und Kandern im heutigen Landkreis Lörrach gereicht hatte.

Lust auf Lesen machte der Vortrag von Hubert Bernnat, der spannende Schlaglichter auf die einzelnen Beiträge warf.

Leser lernen Persönlichkeiten kennen

Eine Urkunde aus dem 14. Jahrhundert erklärt beispielsweise Archivar Dirschka für Laien verständlich. Was die Fenstergebände alter Häuser in Müllheim aus der Geschichte verraten, ist in der Arbeit von Armin Hanson nachzulesen. Man lernt Müllheimer Persönlichkeiten wie den Verleger Theodor Scholz (Beitrag von Jan Merk) oder den Mitbegründer der Badischen Sicherheitspolizei, Erich Blankenhorn (Beitrag von Wolfram Hartig) und ihr Lebenswerk kennen und erfährt von Maren Siegmann, warum Bernhard von Clairvaux gar nicht in Istein gewesen sein kann, obwohl ihm dort eine Gedenktafel gewidmet ist.

Deutlicher als bisher in vier Großkapitel strukturiert ist der gesamte Inhalt des Bandes: Im ersten Teil befassen sich zehn Aufsätze mit dem Schwerpunktthema Müllheim, der zweite Teil gilt mit sechs Beiträgen verschiedenen Markgräfler Themen. Im dritten Teil geht es um Museen, Rezensionen und Würdigungen und der vierte ist für Vereinsnachrichten reserviert.

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