Der Vorschlag der SPD-Fraktion sah für 2023 eine Erhöhung der Abfallgebühren um 15 Prozent und in den beiden Folgejahren um jeweils zehn Prozent bei den Leistungsgebühren vor. „Unser Vorschlag ist seriös, auch wird er auf Akzeptanz der Bürger stoßen“, kommentierte damals Marion Caspers-Merk (SPD) das Vorhaben.
Derweil erklärte Sven Diehl vom Eigenbetrieb Abfallwirtschaft, dass die auf diesen Zielwert angepassten Gebühren zu einer Unterdeckung im Wirtschaftsplan führen würden, was zudem den gesetzlichen Anforderungen an die kostendeckende Kalkulation von Gebühren widerspreche. Einsparpotenziale oder höhere Erlöse, zum Beispiel aus der Wertstoffvermarktung, seien trotz einer erneuten Überprüfung nicht zu erwarten.
Fünf Prozent weniger
Unterstützt wurde der Antrag von den Grünen. „30 Prozent, das ist für mich nicht machbar, wir halten den Antrag der SPD für sinnvoll“, befand der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Bernd Martin. Denn: „Es gibt Spielräume.“
Der Gegenvorschlag: CDU-Fraktionschef Paul Renz schlug eine Senkung um fünf Prozent vor, was auch Ulrich May (FW) und Wolfgang Fuhl (AfD) befürworteten. „Im nächsten Jahr kommt einiges zusammen, die Gebührensteigerung ist nicht hausgemacht“, das sei ein Hammer für viele Haushalte, der Antrag der SPD gehe aber zu weit, sagte damals May.
Die Gründe für die Erhöhung beleuchtet die Abfallwirtschaft in einem Infoflyer, der mit den Bescheiden versandt wurde. Preistreibend wirken sich unter anderem gesetzliche Anforderungen aus und allgemeine Kostensteigerungen bei Personal, Treibstoff und Energie. Zudem mache sich der gestiegene Frankenkurs bemerkbar, da der Hausmüll in der KVA Basel verbrannt wird.