Kreis Lörrach Neue Bergwacht auf dem Feldberg eingeweiht

Ulrike Jäger
Schlüsselübergabe mit Karin Scheiffele, David Waßmer, Adrian Probst, Architekt Mike Schneider (von links) Foto: Ulrike Jäger

Sie ist die höchstgelegene und einsatzstärkste Bergrettungswache, und am Samstag fand ihre offizielle Einweihung mit Schlüsselübergabe und kirchlichem Segen durch Pfarrer Helmut Löffler statt.

Nur ein Jahr nach dem Spatenstich konnte der Landesvorsitzende der Bergwacht Schwarzwald, Adrian Probst, zahlreiche Mitglieder der „Blaulicht-Familie“ im neuen Gebäude auf dem Feldberg begrüßen. Vertreter aus Politik, von Bundeswehr, Polizei, Rettungsdiensten, Architekten, Planer und beteiligten Betrieben waren zum Gratulieren gekommen. Er bedankte sich bei allen Unterstützern aus Politik und Wirtschaft, bei seinen Kameraden und allen Helfern, die zum Bau der neuen Wache beigetragen haben.

Viel Eigenleistung

1500 Arbeitsstunden wurden durch Mitglieder der Ortsgruppe Todtnau während des laufenden Betriebs in Eigenleistung erbracht, denn in nur rund sieben Monaten sollte der Bau im Sommer fertiggestellt werden. Ein ambitioniertes Vorhaben, wie Probst betonte, doch es habe dank der hervorragenden Unterstützung und Zusammenarbeit geklappt.

Die neue Bergrettungswacht Foto: Ulrike Jäger

Der Vorsitzende der Bergwacht Todtnau, David Waßmer, sei nun „Hausherr“ in der höchstgelegenen, wichtigsten und einsatzstärksten Bergrettungswache Baden-Württembergs. Die Bergwacht-Ortsgruppe Todtnau, die das Dienstgebiet betreut, hatte die erste Wache 1989 in Eigenleistung erbaut und in den vergangenen Jahrzehnten regelmäßig renoviert und vergrößert. Doch die Infrastruktur konnte den steigenden Anforderungen nicht mehr folgen. Die Weichen für einen professionellen Bergrettungsdienst seien mit der neuen Wache gestellt, deren Gestaltung in Schwarzwälder Baukultur zur Region passe, und die Idee der Bergwacht von Mut, Innovation, Moderne aber auch Tradition und Verankerung in der Heimat widerspiegele, so Probst.

Sein großer Dank ging an das Innenministerium von Thomas Strobl, der zum Termin verhindert war, und an Ministerialdirigentin Karin Scheiffele, unter deren Führung die Weichen für die Finanzierung durch das Land Baden-Württemberg mit 1,32 Millionen Euro gestellt wurden. Sie habe auch das Verständnis für das Thema Bevölkerungsschutz gefördert.

Der Bevölkerungsschutz in Baden-Württemberg sei gut aufgestellt, jedoch müsse er sich den Verhältnissen anpassen. Sicherheit sei die vornehmste Aufgabe des Staates, doch sei eine strukturelle Weichenstellung nötig.

Feldbergs Bürgermeister Johannes Albrecht, der mit seinem Amtskollegen aus Todtnau, Oliver Fiedel, das Grundstück für den Bau kostenlos zur Verfügung gestellt hatte, gratulierte zum neuen Gebäude, es sei ein „Aufbruch in eine neue Zeit“, sagte der selber als Bergretter ausgebildete Bürgermeister. Rita Schwarzelühr-Sutter (MdB, SPD, Wahlkreis Waldshut) und Felix Schreiner (MdB, CDU) überbrachten Glückwünsche und zeigten sich beeindruckt von der im zuvor gezeigten Film über die Arbeit der Bergwacht Schwarzwald in Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium Freiburg.

Die Bergwacht sei nicht nur im Winter gefragt, auch im Sommer gebe es genügend Einsätze, und Schwarzelühr-Sutter informierte, dass ein „Ehrenamtspakt“ geplant sei, Teile des Sondervermögens müsse auch auf Landesebene in den Zivilschutz gesteckt werden. Das Ehrenamt habe sich gewandelt, Bürokratie müsse abgebaut werden.

Sicherheit geht vor

Felix Schreiner äußerte seinen Respekt vor Adrian Probsts Engagement. Auch Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz (Grüne) zeigte sich erfreut, dass Sonderrettungsdienste wesentlich besser gefördert würden; in den letzten Jahren habe sich die Fördersumme verdreißigfacht. Ministerialdirigentin Karin Scheiffele, im Innenministerium für Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement zuständig überbrachte Grüße von Innenminister Thomas Strobl und zeigte sich beeindruckt von der Arbeit der Bergwacht Schwarzwald. Ihr Dank ging auch an „die zweite Reihe“, an Partner und Familien. Auch sie wünsche sich weniger Bürokratie. 1,3 Millionen Euro sei eine außergewöhnliche Summe, hob sie hervor.

Einen dicken Scheck überreichte Thorsten Ebner von Ebner-Fruchtsäften. Seit die „Bergwacht-Schorle“ aus der Taufe gehoben wurde, von der jeweils 10 Cent pro verkaufter Flasche an die Bergwacht gespendet werden, kamen bereits rund 67 000 Euro zusammen.

Für die Öffentlichkeit wird die Bergrettungswache im Rahmen des 100-jährigen Jubiläumsfests der Bergwacht-Ortsgruppe Todtnau am Wochenende vom 27. bis 28. September mit einem vielfältigen Programm ihre Türen öffnen.

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