Kreis Lörrach Nicht nur Ärzte und Pfleger sind gefordert

Die Oberbadische
Zum Abschluss der Gesundheitswoche tagte im Landratsamt die regionale Gesundheitskonferenz. Zum Schwerpunktthema „Psychische Gesundheit“ gibt es im Foyer des Landratsamtes eine Ausstellung. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Gesundheitswoche: Im Landratsamt steht die psychische Gesundheit im Fokus

Kreis Lörrach (lu). Große Sorgen um die Gesundheitslandschaft und ganz speziell die psychische Gesundheit der Menschen macht sich Professor Christoph Bielitz. „Es braucht künftig nicht nur mehr Prävention und mehr Ärzte und Fachärzte, sondern auch eine Erhöhung der Sätze zur Pflegeversicherung sowie vor allem mehr Gesundheitskompetenz des Einzelnen“, machte der Ärztliche Direktors des Sigma-Zentrums Bad Säckingen bei der kommunalen Gesundheitskonferenz zum Abschluss der achten Gesundheitswoche im Sitzungssaal des Landratsamtes Lörrach deutlich.

Flankiert und eröffnet worden war die Konferenz von einer Plakat-Ausstellung zum Thema in Foyer. Vorgestellt werden bei dieser Schau bestehende Angebote und Netzwerke, wie beispielsweise Selbsthilfegruppen. Die Ausstellung ist noch bis 29. Juni zu den üblichen Öffnungszeiten des Landratsamts zu sehen.

„Psychische Gesundheit ist eine zentrale Voraussetzung für die Lebensqualität und die soziale Teilhabe von Menschen“, hatte Landrätin Marion Dammann in ihrer Begrüßungsrede betont. Beeinflusst wird die psychische Gesundheit durch Risikofaktoren, wie berufliche oder familiäre Belastungen, aber auch durch verschiedene Schutzfaktoren, wie beispielsweise soziale Unterstützung. Wer Angst und Ausgrenzung verspüre, bei dem steige die Wahrscheinlichkeit deutlich, psychisch zu erkranken. Noch immer aber würden psychische Krankheiten zu stark tabuisiert, und es falle schwer, offen damit umzugehen. „Es gilt zu zeigen, dass Betroffene nicht ausgegrenzt und dass Vorurteile abgebaut werden“, forderte Dammann. Wichtig sei natürlich, die bestehenden Anlaufstellen zu kennen. „Und ganz wichtig ist die Prävention“, war sich die Landrätin mit dem Bad Säckinger Professor einig.

Noch bis 29. Juni zu sehen

Dass nicht nur Ärzte und Pflegepersonal am psychischen Wohlbefinden Anteil haben, sondern zunehmend auch Stadtplaner und Architekten, darauf machte Grünen-Landtagsabgeordneter Josha Frey in einem Grußwort aufmerksam. „Da muss koordiniert mitgewirkt werde“, sagte er. Es gelte die Probleme vor Ort zu sehen und zu erkennen, um dann eine gesamtgesellschaftliche Lösung zu finden. Letztlich sprach er sich für den weiteren Ausbau von Anlaufstellen im Sinne von frühen Hilfen sowie für die Stärkung der Patientenrechte und der verstärkten Ausbildung von qualifiziertem medizinischem Personal aus.

Im weiteren Verlauf der Konferenz berichteten diverse Arbeitsgruppen von ihrer Tätigkeit und zeigten aus ihrer Sicht die Schnittstellen zum diesjährigen Schwerpunktthema. So berichtete Laura Albert, Sport-Koordinatorin der Stadt Lörrach, aus der Arbeitsgruppe „Gesund Aufwachsen“ von erfolgreichen Projekten im Bereich von Prävention und Bewegung wie „Kindersportsonntag im Sommer“ oder auch „Nachtsport“. Sie erklärte: „Es bedarf aber noch viel mehr solcher Projekte und natürlich auch Kooperationspartner, die die Projekt nachhaltig betreuen.“

Das meinte auch Sabina Kappos von der AG „Gesund älter werden“. Als gutes Beispiel nannte sie die Initiative der Kanderner Sozialstation „Aktivierender Hausbesuch“, der jetzt anlaufen soll. Michael Maraun berichtete vom weiteren Ausbau der regionalen Diabeteskompetenz. Ingolf Lenz informierte letztlich über die jüngste Nachwuchsoffensive in Sachen Hausärzte.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading