Bezogen auf die einzelnen Altersbereiche zeigt sich die folgende Verteilung: 1933 im U3-Bereich, 8068 im Ü3-Bereich und 4083 im Schulkindbereich. Fazit: Städte und Gemeinden haben enorme Anstrengungen und Investitionen in den Ausbau der U3- sowie der Ü3-Betreuung und des Ganztagesangebots gesteckt, vielerorts unterstützt durch das Investitionsprogramm des Bundes zur Kinderbetreuungsfinanzierung.
Mehrere Bauvorhaben
Das aktuelle Investitionsprogramm des Bundes zur Kinderbetreuung wird von sieben Gemeinden für zwölf Bauvorhaben genutzt. Dennoch reichen die Betreuungsplätze nicht aus, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden. So geben acht Gemeinden an, den Rechtsanspruch im U3-Bereich nicht decken zu können. Neun Gemeinden können mit ihrem Angebot im Ü3-Bereich nicht nachkommen.
Über alle Rückmeldungen summiert sich ein Defizit von 311 Betreuungsplätzen im U3- und von 418 Betreuungsplätzen im Ü3-Bereich. Besonders betroffenen sind die Planungsräume Hochrhein und Weil-Markgräflerland-Kandertal, die in den Bereichen U3- sowie Ü3-Betreuung mehr als 100 fehlende Plätze angeben.
Bis 2024 werden gemäß der prognostischen Planung der Städte und Gemeinden 8829 Betreuungsplätze im Ü3-Bereich benötigt. Die bisherige Planung sieht aktuell einen erneuten Ausbau von 183 Plätzen vor. Damit wird es nach heutiger Prognose im Jahr 2024 rund 8710 Plätze im Ü3-Bereich geben – mithin bleibt ein Defizit von 120 Plätzen.
Weiter mit Defizit
Der Platzbedarf im U3-Bereich wird für das Jahr 2022 mit 2244 beziffert. Dies sind 319 Plätze mehr, als zum Stichtag 1. März 2021 zur Verfügung standen. Da gemäß den Angaben heute ein Defizit von 311 Plätzen besteht, ist dieser Bedarf nachvollziehbar. Das aktuell bezifferte Ausbauvorhaben sieht bisher lediglich 165 zusätzliche Plätze für das Jahr 2022 vor. Somit würde 2022 im U3-Bereich ein Defizit von rund 150 Plätzen bestehen bleiben.
Problematisch ist auch die Personalsituation. 19 Städte und Gemeinden melden, den Fachkräftebedarf zumindest zeitweise nicht vollständig decken zu können. In 13 Städten und Gemeinden kam es zu Stellenvakanzen, die drei Monate und länger dauerten. Sieben Gemeinden gaben zudem an, dadurch die Öffnungszeiten reduzieren zu müssen. In fünf Gemeinden kam es zur Schließung von Gruppen aufgrund des Personalmangels.
20 Städte und Gemeinden geben an, Fachkräfte auszubilden. Aufgrund des aktuellen Altersspektrums der vorhandenen Fachkräfte wird es aus Sicht des Sozialdezernats dringend notwendig sein, gezielt Personal aus dem erweiterten Fachkräftekatalog anzusprechen und sich mit Modellen auseinanderzusetzen, die Fachkräfte aus dem Ausland anwerben.