Hinzu kommt, dass der gefürchtete Schädling Kirschessigfliege eine feucht-warme Witterung wie in diesen Tagen mag. In den vier Vorjahren sorgten Hitze und Trockenheit für eher schwierige Lebensbedingungen bei dieser Schädlings-Population.
Rolf Hess, Leiter des Referats Pflanzenbau im Landratsamt, erklärt zum Bereich Grünland/Getreide, dass es teilweise große Probleme gibt, weil das Getreide durch die Starkregenfälle niedergedrückt wurde und es auch Äcker gibt, bei denen fast reife Ähren, wie etwa die der Wintergerste, komplett vom Halm geschlagen sind.
Das Heu, das von den Landwirten noch rechtzeitig vor den Starkregen-Ereignissen eingebracht werden konnte, habe durch die günstige Witterung des Frühlings im Vergleich zu den zurück- liegenden Jahren deutliche Mehrmengen gebracht.
Die Tatsache, dass durch die aufgeweichten Böden ein Schnitt und die Ernte nicht möglich waren, habe einigen Landwirten Probleme bereitet, sagt Hess.
Grundsätzlich aber sei die Region im Vergleich zu anderen deutschen Gebieten gut weggekommen, resümiert Hess. Erfreulich sei, dass durch die recht spät im Jahreslauf einsetzenden Starkregen die Durchwurzelung der Ackerböden schon so weit fortgeschritten war, dass es keine Erosionsschäden gab, betont Hess.
Der Fachmann aus dem Landratsamt erwähnt bezüglich der Möglichkeiten zur Vorbeugung gegen Frost und Hagel, dass es neben Überdachung oder Übertunnelung seit vorigem Jahr eine vom Land Baden-Württemberg geförderte „Mehrgefahrenversicherung“ gibt. Dabei bezahlt das Land die Hälfte der Versicherungsprämie bei Hagel, Sturm, Frost und Starkregen. Diese recht teure Versicherung mache für Haupterwerbsbetriebe in Zeiten der Herausforderung durch die Folgen des Klimawandels Sinn; für Nebenerwerbsbetriebe indessen weniger.