Kreis Lörrach. Besondere Einblicke: Rund ein Dutzend weiblicher Führungskräfte aus Betrieben aus dem Landkreis Lörrach ist jetzt der Einladung von Ilona Kraft gefolgt, die bei Evonik Industries in Rheinfelden verantwortlich für mehrere Betriebe und Labore ist. In der Schutzausrüstung marschierten die Frauen unter anderem vorbei an Kolonnen, Rohrleitungen und Gebindelagern. Frauen in Führungspositionen seien bei Evonik nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel, hieß es dabei. „Die Abteilungen Sicherheit, Umwelt wie auch Instandhaltung und Werkstätten werden von Frauen geleitet“, sagt Jennifer Buchert, die sich im Führungsfrauenforum engagiert und bei Evonik für die Abfallentsorgung verantwortlich ist, im Nachgang des Treffens in einer Mitteilung. „Auch hier in einem reichen Industrieland wie Deutschland haben wir noch keine wirkliche Chancengleichheit für Frauen im Beruf erreicht – egal auf welcher Hierarchieebene“, weiß Katharina Fraune, die das Führungsfrauenforum seitens der Wirtschaftsregion Südwest, der Wirtschaftsfördergesellschaft für die Landkreise Lörrach und Waldshut, koordiniert. „Evonik ist für uns ein Best Practice Beispiel dafür, wie ein Industrieunternehmen die Fähigkeiten hochqualifizierter Frauen optimal einsetzen kann.“ In Zukunft will sich das Netzwerk für weitere Unternehmen und vor allem den weiblichen Nachwuchs öffnen, um den branchenübergreifenden Austausch zwischen jungen und erfahrenen Frauen zu ermöglichen. Aus unscheinbaren grau schimmernden Siliziumbrocken stellen Mitarbeiter bei Evonik rund um die Uhr Produkte her, die in eine Vielzahl von Industrien gehen. Sie schützen beispielsweise Gebäude vor Korrosion oder Grafitti, halten die Rotorblätter von Windrädern zusammen oder sorgen in Glasfaserkabeln für schnelles Internet. „Produkte aus Rheinfelden lassen sich auch im Alltag an erstaunlich vielen Stellen finden – selbst in den Reifen meines Autos“, erklärt Kraft. Evonik in Rheinfelden beschäftigt rund 1200 Mitarbeiter. Der Standort ist wie eine kleine Stadt für sich, mit einem eigenen Stromkraftwerk, Werkstätten, Kantinen, einer Feuerwehr und Werksärztlichem Dienst. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Klaus Köllisch, der ebenfalls für mehrere der Chemiebetriebe vor Ort zuständig ist, erklärte Kraft im Rahmen des Führungsfrauenforums die komplexen Strukturen eines großen Chemiestandorts.