Kreis Lörrach Öffentlicher Verkehr bewegt Bürger

Die Oberbadische
Vorschläge und Ideen fürs künftige Klimaschutzkonzept des Landkreises werden von den Bürgern via Workshops eingeholt. Auftakt war jetzt im Bürgersaal in Efringen-Kirchen. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Klimaschutzkonzept: Landkreis startet Beteiligungsverfahren / Bisherige Ergebnisse bestätigt

Klimaschutz geht uns alle etwas an. Daher arbeitet der Landkreis Lörrach im Verbund mit der Energieagentur derzeit an einem Klimaschutzkonzept.

Von Gerd Lustig

Kreis Lörrach. Das soll natürlich nicht nur von oben herab geschehen. „Wir wollen auch die Menschen mitnehmen, und die Bürger sollen sich im Konzept wiederfinden“, lautete die Vorgabe von Ulrich Hoehler, Erster Landesbeamter des Landkreises. Bei insgesamt sechs Workshops in verschiedenen Gemeinden sollen die Bürger und ihre Ideen und Anregungen dabei mitgenommen werden.

Der Startschuss fiel jetzt im Bürgersaal in Efringen-Kirchen. Dabei war die Kommune bewusst ausgewählt worden, hatte sie sich doch bereits im Jahr 2014 ein vom Gemeinderat abgesegnetes lokales Klimaschutzkonzept verordnet, wie Bürgermeister Philipp Schmid ausführte. Dort sei zwar Einiges angeregt und auch auf den Weg gebracht worden. „Schnell kommen wir jedoch auf der kommunalen Ebene an Grenzen“, machte der Ortschef deutlich. Umso mehr begrüßt er daher die Initiative des Landkreises zu einem integrieren Klimaschutzkonzept und verspricht sich künftig dadurch Synergien.

Und diese Einschätzung teilten auch die zwölf Interessierten, die jetzt zum Workshop gekommen waren und die auch zum Teil schon damals an der aus der lokalen Agenda heraus an dem örtlichen Konzept mitgearbeitet hatten. Nach einem Impulsreferat und zusätzlichen Infos in Sachen Strom- und Wärmeverbrauch sowie zum Thema Verkehr und dessen Vermeidung oder Optimierung durch die beiden Mitarbeiter der Energieagentur des Landkreises, Geschäftsführer Jan Münster und Kai Hilbert, ging es via Tafeln und selbstbeschriebenen Aufklebern ans Eingemachte, sprich: an die Ideen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge.

Als ein Schwerpunkt kristallisierte sich eindeutig das Thema Verkehr heraus. Die Regio-S-Bahn weiter ausbauen, die Taktung erhöhen, Park & Ride-Plätze an Knotenpunkten schaffen sowie grundsätzlich den ÖPNV deutlich verbessern, Fahrpläne optimieren und anpassen: All das wünschten sich die Workshop-Teilnehmer, um die dringend nötige Reduzierung des Fahrzeugverkehrs zu erreichen. „Es muss endlich zumutbare Bus- und Zugverbindungen geben“, forderte beispielsweise einer der Teilnehmer. Angeregt wurden zudem Ausbau und Optimierung von Radwegen sowie die günstigere Gestaltung von ÖPNV-Tickets, vor allem im grenzüberschreitenden Verkehr. „Dies bestätigt im Grunde die bisherigen Ergebnisse, die wir durch unsere initiierte Umfrage zum Klimaschutzkonzept gekriegt haben“, machte Münster deutlich.

Ein weiterer Schwerpunkt war natürlich das Thema Energie und die Reduzierung von Strom- und Wärmeverbrauch. Ausbau von Fotovoltaik, Bau von Biomasse-Anlagen, Altbausanierung und Dämmung, mehr Energieeffizienz, Alt gegen Neu oder auch konsequentes Recycling: So lauteten die Vorschläge. Ganz wichtig aber auch: Gezielte und umfassende Informationen, beispielsweise zu Fördermöglichkeiten von Bund und Land, wurden als gebündelte Info gewünscht. Ebenfalls angeregt wurde für kleine und kleinere Gemeinden der Aufbau von Netzwerken zur Energieeinsparung wie zur Energieerzeugung. „Hier müsste ein Energie-Management entwickelt werden“, hieß es.

Bis zum Sommer soll das Klimaschutzkonzept – unter Einarbeitung der Vorschläge und Ideen – fertig erarbeitet sein. Im Juli oder im September soll der Kreistag das Konzept verabschieden.

  Weitere Infos finden Interessierte unter www.loerrach-landkreis.de/klimaschutzkonzept.

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