Deswegen brauche es flankierende Fortbildungsmaßnahmen, das Land biete diese aber nicht an, kritisiert sie. Wünschenswert seien auch Mehrjahresverträge für die sogenannten Nichterfüller. Für die GEW-Vorsitzende ist klar, dass sich ein Qualitätsproblem an Schulen anbahne.
Angesichts der guten Haushaltslage und der Milliardenüberschüsse im vergangenen Jahr könnte sich das Land die Maßnahmen durchaus leisten, meint Stickelberger. „Anscheinend ist eine echte Problemlösung von der Kultusministerin aber nicht gewollt“, sagt der SPD-Politiker und räumt zugleich auch Fehler der Vorgängerregierung ein. Allerdings sei die Haushaltslage damals schlechter gewesen. Hanke lässt auch die Feminisierung des Lehrerberufs aufgrund der Bezahlung nicht unerwähnt. Da viele Familien immer noch ein eher traditionelles Rollenbild leben, seien Lehrkräfte oft Frauen mit einem Teilzeitdeputat, die Zweitverdiener seien. Daraus ergebe sich auch eine Wohnortbindung an den Beruf des Mannes. Was die Region angehe, sei Freiburg ein attraktiver Magnet. „Junge Lehrer sind nicht bereit, von dort wegzuziehen. Sie pendeln maximal bis Efringen-Kirchen und Weil am Rhein.“ Erschwerend komme die Nähe zur Schweiz hinzu, wo die Einstiegsgehälter für junge Lehrer deutlich höher seien.
Um langfristig Abhilfe zu schaffen, müsse der Lehrerberuf durch Entlastung und eine bessere Bezahlung wieder attraktiver werden, fordert Hanke. Auch müsste die Anerkennung ausländischer Diplome erleichtert und zusätzliche Studienplätze geschaffen werden. Und: „Wir brauchen einen Doppelhaushalt mit der Prämisse ,Bessere Bildung’, fordert die GEW-Vorsitzende.