Kreis Lörrach Per Mausklick zum Wunschprodukt

Die Oberbadische
Einkaufen von zuhause aus statt durch den Laden rasen – auch in den Hieber-Märkten soll das bald möglich sein. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Handel: Hiebers Frische Center plant Einführung des Online-Handels / Bad Krozingen soll Auftakt bilden

Mal eben mit einigen Mausklicks den Wocheneinkauf erledigen und am Drive-In-Schalter abholen: Was in anderen Ländern schon Alltag ist, soll sich auch in unserer Region etablieren. Hiebers Frische Center mit seinen zwölf Lebensmittelmärkten plant die Einführung des Online-Handels für Ende kommenden Jahres.

Von Michael Werndorff

Kreis Lörrach. Im Bad Krozinger Hieber-Markt soll laut Dieter Hieber das erste Drive-In entstehen. Dann können Kunden per App oder Homepage online bestellen, sich den Einkauf zusammenstellen lassen, der nach der Bezahlung am Drive-In-Schalter ins Auto geladen wird, wie Dieter Hieber im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte. Möglichkeiten zur Leergutrückgabe soll es auch geben, verwies er auf eine deutliche Zeitersparnis beim Einkauf – für viele Kunden ein Pluspunkt.

In anderen europäischen Ländern seien Drive-In-Supermärkte schon weit verbreitet, in Deutschland, wo es zwar Pilotprojekte gebe, habe sich das Modell indes noch nicht durchgesetzt, so der Inhaber der Hieber-Märkte. Das soll sich ändern: Gemeinsam mit Edeka-Südwest arbeitet Initiator Dieter Hieber an einer Online-Bestell-Plattform und einer App, damit der virtuelle Einkauf auch im Lebensmittelbereich einzieht.

„Wir wollen das Feld nicht Amazon überlassen, sondern diese Art einzukaufen auch unseren Kunden anbieten“, machte er deutlich. Die Basis hierzu liefert ein jüngst eingeführtes Warenwirtschaftssystem, das Bestände in Echtzeit anzeigt – eine wichtige Voraussetzung für den Onlinehandel, weiß Hieber.

Dass das Pilotprojekt in Bad Krozingen zunächst eine Durststrecke erfahren und in den ersten fünf Jahren wohl keinen Gewinn abwerfen wird, erschreckt Hieber nicht.

„Das war auch damals so, als mein Vater Fleisch- und Fischtheken einführte, und heute ist das Angebot nicht mehr wegzudenken“, sieht Dieter Hieber angesichts der Digitalisierung in Haushalten (Stichwort vernetzte Kühlschränke) eine sich anbahnende Entwicklung, bei der es naiv wäre, den Kopf in den Sand zu stecken.

Mit der Einführung der Hieber-App sollen Kunden nicht nur bequem einkaufen können, es ist auch geplant, diese hinsichtlich ihres Einkaufsverhaltens individueller zu informieren. Die App merkt sich die Kundenvorlieben und soll gezielt Angebote unterbreiten. Doch bis die Kunden ihre online bestellten Waren im Anbau des Bad Krozinger Hieber Marktes an der Tulpenbaumallee, wo rund 1000 Quadratmeter für das Drive-In vorgesehen sind, abholen können, vergeht noch gut ein Jahr, verrät Dieter Hieber, der bei seinen Planungen auch an andere Standorte denkt. Diese müssten aber an Hauptverkehrsadern liegen und zudem viel Berufsverkehr aufweisen, andernfalls sei es wenig sinnvoll, Drive-Ins einzurichten.

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