Kreis Lörrach Perspektive für Landwirtschaft

Heiner Fabry
Andreas Schwarz (Mitte) mit (von links) Klaus Rümmele, Marion Dammann und Josef „Josha“ Frey. Foto: Heiner Fabry

Politikerbesuch: Andreas Schwarz (Grüne) in Tunau unterwegs.

Kreis Lörrach - Beim Kreisbesuch von Andreas Schwarz, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag, und seiner Delegation besuchte Landrätin Marion Dammann mit dem Gast auch die „Weidegemeinschaft Zweistädteblick“ in Tunau, um anhand dieses Hofes die kulturelle und wirtschaftliche Vielfalt im Landkreis zu zeigen, aber auch auf die besonderen Probleme der Höhenlandwirtschaft aufmerksam zu machen.

Mit einer Delegation aus Stuttgart bereiste die Landrätin das Obere Wiesental. Ebenfalls anwesend in Tunau waren der heimische Landtagsabgeordnete Josef „Josha“ Frey, Dezernent Michael Kauffmann und Kommunalpolitiker der Region. Am Hof und Stall der „Weidegemeinschaft Zweistädteblick“ in Tunau beschrieb Gesellschafter Klaus Rümmele die besondere Problematik der Landnutzer in den Schwarzwald-Höhenlagen. Die Weidegemeinschaft bewirtschaftet derzeit 1000 Hektar mit rund 85 Tieren (Kühen und Ziegen).

„Besondere Probleme bereiten den Landnutzern derzeit die Trockenheit, die dazu führt, dass im Winter Futter teuer zugekauft werden muss. Aber auch die Regelungen der Strukturförderungen bereiten ernste Probleme. Dass FFH- und Naturschutzflächen aus der Förderfläche herausgerechnet werden müssen, bedeutet einen gewaltigen bürokratischen Aufwand und zusätzlich erhebliche Mehrarbeit für die Landnutzer“, erklärte Rümmele. Alleine die Bekämpfung des Farns auf den Flächen mit extremer Hangneigung verursache pro Jahr rund 100 zusätzliche Arbeitsstunden bestätigte Kauffmann vom Landratsamt. Dazu werde mit der neuen Düngeverordnung eine starke zusätzliche Belastung für die Landnutzer in den Schwarzwald-Höhenlagen geschaffen.

Wolf ist ein Problem für die Landwirte

Auch der Wolf war ein ernstes Thema im Oberen Wiesental. Fallen Wölfe in die Ziegenherden oder -ställe ein, könnten bis zu 80 Tiere in zwei Nächten getötet werden. „Wenn dann die Tierhalter auch noch verpflichtet werden, zum Schutz ihrer Herden hohe Zäune zu bauen, werden kleinere Halter ihr Engagement einstellen“, befürchtet Rümmele.

Schwarz bedankte sich für die Schilderung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Landnutzer im Oberen Wiesental. Er bestätigte die Einschätzung der Landrätin und des Landratsamtes, dass der Landwirtschaft in den Schwarzwald-Höhenlagen wieder eine Perspektive geschaffen werden muss. „Mit ihrer Arbeit tragen die Landnutzer in den Höhenlagen des Schwarzwaldes zur Offenhaltung der Landschaft bei“, legte er dar. Schwarz versprach, sich für Vereinfachung der Vorschriften bei der Bruttoflächen- und der Düngeverordnung einzusetzen.

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