Kreis Lörrach Pflegen, fördern und Teilhabe ermöglichen

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Die Markus­Pflüger-Zentren können am Standort Wiechs weiterhin Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder Suchterkrankung betreuen. Foto: Archiv

Betriebsausschuss: Neues Fachpflegeheim am Standort Wiechs laut Studie machbar

Kreis Lörrach (wer). Die Dezentralisierung des Markus-Pflüger-Heims in Wiechs schreitet voran. Der Betriebsausschuss Heime des Landkreises hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch mit dem dort geplanten Fachpflegeheim befasst und einstimmig dafür votiert, dass Verwaltung und Betriebsleitung einen konkreten Vorschlag zur Durchführung des Architektenwettbewerbs vorlegen. Weiter soll ein Vergabevorschlag für ein Planungsbüro zur Begleitung des Wettbewerbs unterbreitet werden.

Rückblick: Der Kreistag hatte in seiner Sitzung am 24. März das Konzept zum „Dritten Standort“ und die Ideen der Verwaltung und Betriebsleitung, anstelle des bisherigen Haus Entegast einen Ersatzneubau als Fachpflegeheim mit weiteren Nutzungen wie Scan-Zentrum und der Küche der IngA Service GmbH zu schaffen, zustimmend zur Kenntnis genommen. Er hatte die Verwaltung und den Eigenbetrieb Heime beauftragt, für die Realisierung des Ersatzneubaus eine Machbarkeitsstudie zu erstellen.

Die Studie: Die Machbarkeitsstudie komme zum Schluss, dass eine intelligente Architektur die Anforderungen an eine moderne Einrichtung erfüllen könne, bilanzierte Betriebsleiter Reinhard Heichel.

Auf dem jetzigen Areal des Haus Entegast könne ein moderner Neubau entstehen, in dem die Architektur den Bedürfnissen der Klienten gerecht werde und auch das örtliche Umfeld die Menschen akzeptiere. Und: Auch aus wirtschaftlichen Gründen sei ein Bau am bisherigen Standort vorteilhaft, da keine Grundstückskosten anfielen.

Heichel ergänzte, dass ein Architektenwettbewerb die Chance biete, die bestmögliche Realisierungsmöglichkeit zu finden. Weiter ergänzte er, dass in der Übergangszeit vom Abriss des Haus Entegast bis zum Neubau die Bewohner ins Haus Dinkelberg ziehen können.

Weiter brauche es nach Meinung der Stadtbau Lörrach ein Gutachten zum Abriss des Hauses Entengast, verwies Heichel auf mögliche Altlasten. Diese könnten zu einer erheblichen Kostensteigerung führen.

Was geplant ist: Der dritte Standort neben Hausen und Schliengen soll das neue Zuhause für 90 pflegebedürftige Menschen mit herausfordernden Verhaltensweisen werden. In kleinen Wohneinheiten mit jeweils 15 Plätzen kann eine personenzentrierte Pflege und Betreuung erfolgen, wie der Betriebsleiter im virtuellen Ratsrund berichtete. Die 90 Plätze beinhalteten 15 im gerontopsychiatrischen Bereich. Der Bedarf sei gegeben, da die Kreispflegeplanung für den Landkreis Lörrach derzeit bis zum Jahr 2030 von einem kreisweiten Fehlbedarf von rund 600 Langzeitpflegeplätzen ausgeht.

Kosten und Finanzierung: Die Gesamtkosten bezifferte Heichel auf rund 23 Millionen Euro inklusive Scan-Zentrum in Höhe von 380 000 Euro. Der Bau müsse überwiegend aus Darlehen finanziert werden. Langfristig würden die Kosten über den sogenannten Investitionskostenanteil aus den Vergütungssätzen refinanziert, für die der Bewohner beziehungsweise Sozialhilfeträger aufkommt (44 Euro pro Betreuungstag). Die Kosten des Scan-Zentrums müssten über die Miete refinanziert werden. Allerdings würden die derzeitigen Bauvorhaben in Schliengen und Hausen zeigen, dass es in der Praxis häufig schwierig sei, die Kostenrichtwerte einzuhalten, so Heichel.

Meinungen: Im Ratsrund herrschte grundsätzlich Zustimmung. „Wir befassen uns mit dem letzten Abschnitt der Dezentralisierung des Markus-Pflüger-Heims, merkte Paul Renz an. Der CDU-Fraktionschef brachte seine Hoffnung auf weiterhin günstige Bedingungen auf dem Kapitalmarkt zum Ausdruck. Dass es ohne einen Architekturwettbewerb nicht gehe, war von Grünen-Kreisrätin Margarete Kurfeß zu hören. Derweil betonte Gabriele Weber (SPD) die Schaffung von Synergien: „Die inneren Strukturen des Neubaus sollten so weit wie möglich auf das geplante Nutzungskonzept hin optimiert werden.“ Zustimmung für das präsentierte Gutachten und den Architektenwettbewerb äußerte auch Willibald Kerscher für die Freien Wähler.

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