Einfach einsteigen und losfahren – bei Bedarf auch über Tarifzonen und Bundesländer hinweg. Seit Anfang Mai ist dies mit dem Deutschlandticket für 49 Euro im Monat möglich. Es gilt in Bussen, Bahnen und Regionalzügen – und das bundesweit.
Auch in unserer Grenzregion ist das Deutschlandticket für viele eine einfache und günstige Alternative zum bisherigen Jahresabonnement. Jedoch nicht für alle.
Einfach einsteigen und losfahren – bei Bedarf auch über Tarifzonen und Bundesländer hinweg. Seit Anfang Mai ist dies mit dem Deutschlandticket für 49 Euro im Monat möglich. Es gilt in Bussen, Bahnen und Regionalzügen – und das bundesweit.
Doch ganz so grenzenlos ist das 49-Euro-Ticket dann doch nicht, wie sich im Dreiländereck zeigt. Immerhin kommen Grenzgänger mit dem Monatsticket noch bis zum Basler Bahnhof SBB. Dort jedoch endet das Verbundgebiet des RVL.
Aus diesem Grund haben sich in unserer Grenzregion viele Inhaber von ÖPNV-Jahresabonnements nicht für eine Umstellung auf das monatlich kündbare Deutschlandticket entschieden. Denn mit ihren bisherigen Abos können sie beispielsweise auch die Basler Tram- und Buslinien nutzen. Ein Angebot also, das für viele Grenzgänger mehr Sinn ergibt als die Möglichkeit, beispielsweise in Berlin kostenlos U-Bahn zu fahren.
„Etwa 1300 unserer Kunden haben ihr Abonnement umgestellt“, berichtet RVL-Geschäftsführer Frank Bärnighausen. Hinzu kamen etwa 100 Neukunden. Weitere 150 bis 200 Anfragen für den Monat Juni werden derzeit bearbeitet. Dabei handele es sich um Wechsler, die sich erst jetzt dazu entschlossen haben, aber auch um Neukunden. Alle 6000 Bestandskunden wurden im März angeschrieben und über die Neuerungen informiert.
Der RVL bietet das Deutschlandticket per Smartphone als Ausgabekanal an und hilft auch weiter, falls das nicht möglich sein sollte. Dies sei mit erheblicher Mehrarbeit verbunden, bestätigt Bärninghausen auf Nachfrage. „Im Prinzip befinden wir uns seit Februar im Ausnahmezustand.“ Denn zu diesem Zeitpunkt wurde die Einführung des neuen Jugendtickets Baden-Württemberg zum 1. März vorbereitet. Im Gegensatz zum Deutschlandticket kann es sogar grenzüberschreitend genutzt werden. Noch sei vieles ungeklärt und im Fluss, sagt der RVL-Geschäftsführer. Technische Fehler seien mittlerweile ausgeräumt worden. Mit einem erhöhten Aufwand rechnet Bärninghausen jedoch aufgrund der monatlichen Kündbarkeit des Deutschlandtickets. „Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes“, kritisiert er das neue „Jahresabonnement“.
Eine elektronische Kontrolle sei derzeit noch nicht überall möglich und gerade jetzt in der Anfangsphase seien die Kontrolleure noch kulant. Doch es gebe Sichtkontrollen und für das personalisierte 49-Euro-Ticket müssten sich die Fahrgäste ausweisen können. Die Mindereinnahmen für den Verkehrsverbund werden durch Fördermittel von Bund und Land ausgeglichen. Das Deutschlandticket ist zunächst auf zwei Jahre ausgelegt, weshalb Bärninghausen die weitere Entwicklung erst einmal abwarten und beobachten will.
Sollte sich das Deutschlandticket etablieren, würde sich seiner Ansicht nach langfristig ein Zusammenführen der Angebote anbieten – nach Möglichkeit ohne finanziellen Schaden. Vielleicht fänden sich dann in Zusammenarbeit mit den Schweizer Verkehrsbetrieben sogar Lösungen für ein grenzüberschreitendes Angebot. „Vorerst sind wir erst einmal froh, dass Ticket auf den Weg gebracht zu haben“, erklärt Bärninghausen.