Die Lieferschwierigkeiten hängen an der hohen Nachfrage, die seitens der Produzenten nicht abgedeckt werden können. Die Bundesregierung habe mit deutlich weniger Anträgen gerechnet – im vergangenen Jahr seien es 13 000 gewesen, berichtet der Rheinfelder. Deshalb komme der Anbau nicht hinterher, und auch weil sich das Lizenzverfahren wegen klagender Firmen hinziehe, erzählt Häßler, der sich regelmäßig mit Medizinern, Betroffenen und Interessengruppen über die aktuelle Entwicklung austauscht.
Viele Apotheken würden mit Wartelisten arbeiten: „Ich habe im Oktober eine Bestellung aufgegeben, aber bis dato noch keine Cannabisblüten erhalten“, sieht er Handlungsbedarf seitens der Politik. Deswegen gehe er auch an die Öffentlichkeit, um auf das Thema aufmerksam zu machen, schließlich seien zahlreiche Patienten betroffen.
„Die Politik muss klare Kante zeigen, denn die Betroffenen brauchen zeitnahe Lösungen.“ Außerdem würden die Patientenzahlen nicht stagnieren, meint Häßler, der sich jetzt in einem Schreiben an alle Parteien und die verantwortlichen Politiker in Berlin wenden will. Auch mit den heimischen Abgeordneten will er das Gespräch suchen, um auf die Situation derer aufmerksam zu machen, dennen die Cannabisblüten helfen können – sofern Apotheken versorgt würden.