Kreis Lörrach Problemlöser und Brückenbauer

Die Oberbadische
Die Mitarbeiter des Caritassozialdiensts leisten vielfältige Hilfe. Die Beratung ist kostenlos und wird über kirchliche Mittel sichergestellt. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Beratung: Caritassozialdienst ist wichtige Anlaufstelle für Hilfesuchende / 1350 Personen erreicht

Erste Anlaufstelle für Menschen, die in unterschiedlichen Krisen und Notlagen nicht mehr weiter wissen, ist beim Caritasverband der Caritassozialdienst. Insgesamt 1350 Personen wurden im vergangenen Jahr erreicht, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.

Kreis Lörrach. Der Caritassozialdienst ist eine Spezialität kirchlicher Sozialarbeit: Anders als die meisten Beratungsdienste ist er als allgemeine Anlaufstelle konzipiert. „Viele Menschen wissen nicht, wer in ihrer speziellen Situation für sie zuständig ist. Zum Caritassozialdienst kann Jeder und Jede kommen“, weiß Ruth Götzmann, Fachbereichsleiterin Soziale Dienste und stellvertretende Geschäftsführung beim Caritasverband im Kreis Lörrach. Die Beratung ist kostenlos und wird über kirchliche Mittel sichergestellt.

Die beratenden Fachkräfte kennen das soziale Netz im heimischen Kreis gut. Sie hören zu, beraten, unterstützen und vermitteln bei Bedarf an passende spezialisierte Einrichtungen weiter.

„Fachdienst für alle sozialen Fragen“, so lasse sich das Aufgabenfeld des Caritassozialdienstes wohl am treffendsten umschreiben, meint Götzmann. Entsprechend groß ist die Vielfalt der Beratungsanliegen. Eines der häufigsten Themen sind Wohnungssuche oder die prekäre Wohnsituationen – die Wohnungsknappheit im Landkreis macht sich auch hier bemerkbar. Bei der Wohnungssuche kann zurzeit kaum Unterstützung angeboten werden – allenfalls gelingt es mitunter, eine gefährdete Wohnung zu erhalten.

Finanzielle Probleme häufiges Thema

Häufige Themen in der Beratung sind auch finanzielle Probleme. Wenn mit kleinem Einkommen eine Brille bezahlt oder eine Stromabrechnung beglichen werden muss, sind Grenzen schnell erreicht. Auch Unterstützung beim Schriftverkehr und bei der Kommunikation mit Behörden leisten die Mitarbeiter im Caritassozialdienst häufig: Viele Menschen seien mit Briefen von Behörden oder Versicherungen überfordert. Die Mitarbeiter seien oft Brückenbauer, wo die Kommunikation stockt.

Darüber hinaus wenden sich auch immer wieder Personen in schwierigen familiären Situationen an den Caritassozialdienst: Wenn eine Trennung ansteht, ein Kind besonderen Unterstützungsbedarf hat oder Hilfe für andere Angehörige gesucht wird. Die Berater haben hier oft die Funktion eines Wegweisers. Die Erfahrung zeige, dass viele Ratsuchende erst kämen, wenn sie schon Verschiedenstes versucht haben und nicht mehr weiter wissen. „Es lohnt sich aber, frühzeitig Beratung in Anspruch zu nehmen“, sagt Götzmann.

Auch Projekte organisiert der Caritassozialdienst immer wieder, um Familien in besonderen Situationen unterstützen zu können.

Auch Anfragen aus dem Elsass

Bereits seit zehn Jahren gibt es die Schulranzen-Aktion „Guter Schulstart“ (wir berichteten). Erstmals in diesem Jahr wird es ein Projekt „Schöne Ferien“ geben, das Familien ermöglicht, an Ferienfreizeiten und -aktionen teilzunehmen.

561 Personen aus dem Landkreis fanden im vergangenen Jahr den Weg zur allgemeinen sozialen Beratung der Caritas. Mit den dazugehörigen Familien wurden insgesamt rund 1350 Personen erreicht. Auch aus der Schweiz und dem Elsass erreichen den Beratungsdienst immer wieder einzelne Anfragen.

Mit Präsenzzeiten in Lörrach, Weil, Schopfheim und Zell ist der Dienst im Landkreis gut vertreten. „Wohnortnahe Beratung ist gerade für Menschen in prekären Situationen wichtig“, erklärt Götzmann. Daher verfolgt der Caritassozialdienst soweit wie möglich einen sozialraumorientierten Ansatz und arbeitet vor Ort mit einer Vielzahl von Institutionen und Beratungsdiensten zusammen.

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