Kreis Lörrach Radeln für den Frieden

Markus Greiß

„SlowUp“: Dreiland-Politiker unterstreichen die politische Wirkung der trinationalen Radrundfahrt

Regio - Petrus muss ein Radfahrer sein. Keine Wolke war am Himmel zu sehen, als am gestrigen Sonntag der 13. „SlowUp Basel-Dreiland“ an den Start ging. Ab 10 Uhr griffen wieder Tausende Frischluftfans zu Velo, Inline-Skates oder Longboard, um auf insgesamt 70 Kilometern autofreier Strecke durch das Dreiland zu rollen.

Am Start waren auch einige Politiker aus der Schweiz, Südbaden und dem Elsass, die sich um 12 Uhr im historischen Museum von Hüningen einfanden, um den Anlass bei einem VIP-Empfang zu feiern. Manuel Friesecke, Präsident von „SlowUp Basel-Dreiland“, freute sich über „bestes SlowUp-Wetter“ und dankte den fast 1000 Helfern, die gestern ganztägig im Einsatz waren. Gastgeber Martin Welté, der stellvertretende Bürgermeister von Hüningen, war zuversichtlich, dass die Teilnehmer die „SlowUp“-Vignette annehmen. Seine Beobachtung: „Die Leute spenden und verstehen, dass man etwas bezahlen muss.“

Zollfreie könnte künftig einbezogen werden

Denn selbstverständlich ist es nicht, dass Jahr für Jahr am Rheinknie die größte grenzüberschreitende Mobilitätsveranstaltung stattfindet, wie der Basler Regierungsrat Hans-Peter Wessels und Kathrin Amacker, Präsidentin der Regio Basiliensis, betonten. Amacker strich die politische Dimension der Veranstaltung heraus und erinnerte an den Schweizer Literaturnobelpreisträger Carl Spitteler. Dieser hatte in einer Rede 1914, als die Schweiz zu Beginn des Ersten  Weltkriegs eine innenpolitische Zerreißprobe zu bestehen hatte, mehr Kohäsion und Achtung für Minderheiten gefordert. „Das ist heute noch aktuell“, so Amacker. Dass die Leute heute gemeinsam fahren, habe also auch einen politischen Hintergrund.

„Seit 70 Jahren herrschen in den drei Ländern Frieden und starke Demokratien. Das müssen wir uns bewahren“, sekundierte Landrätin Marion Dammann in ihrer kurzen Ansprache. Die Veranstaltung sei eine einfache Möglichkeit, dass die Menschen dies erlebten.

Mit dem Rad zum Empfang kam auch der Lörracher Oberbürgermeister Jörg Lutz. Beim ersten „SlowUp“ war er noch Rathauschef von Grenzach-Wyhlen, das vor 13 Jahren auch gleich mit von der Partie war und die Organisatoren tatkräftig unterstützte. Die Doppelgemeinde hatte damals für den „SlowUp“ die Sperrung der B 34 erreichen können, die somit einmal im Jahr ganz den Radlern gehört. Das nannte „SlowUp“-Geschäftsführer Wendel Hilti „SlowUp-like“. Die Velofahrer sollten an diesem Tag auf Straßen unterwegs sein, die mindestens acht Meter breit sind und sonst dem motorisierten Straßenverkehr zur Verfügung stehen.

Dieser Wunsch ist noch nicht überall Realität. So krochen schon am Sonntagvormittag die Teilnehmer am Wieseradweg dicht gedrängt von Lörrach nach Weil. Ginge es nach Hilti, würde die Zollfreie Straße (B 317) miteinbezogen. Ausgeschlossen sei das für die Zukunft nicht, wie sowohl Dammann als auch Lutz im Gespräch sagten.

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