Kreis Lörrach „Raus aus dem Alltag“

Die Oberbadische

Schulsozialarbeit: Mädchen-Wanderprojekt der Diakonie im Landkreis Lörrach

Neun Mädchen wanderten diesen Sommer auf dem Mittelweg von St. Georgen zum Titisee. Das schulübergreifende Mädchen-Wanderprojekt „Raus aus dem Alltag“ der Schulsozialarbeiterinnen Sandra Jöhlinger, Katharina Hummelbrumm und Nadja Braunfand fand bereits zum zweiten Mal statt. Finanziell unterstützt wurde das Projekt unter anderm von der Aktion „Leser helfen Not leidenden Menschen“ unserer Zeitung.

Die Mädchen starteten in Kleingruppen an ihrer jeweiligen Schule, und am Bahnhof in Rheinfelden trafen sie dann zum ersten Mal im Zug in Richtung Singen aufeinander. „Am ersten Tag war es so spannend, weil wir nicht wussten was auf uns zukommt. Wir haben neue Freunde kennengelernt mit denen wir uns sehr gut verstanden“, hat eines der Mädchen in seinem Reisetagebuch festgehalten. In St. Georgen wurde eingekauft, musste sich die Gruppe doch selbst versorgen, bevor die Unterkunft bezogen wurde.

Erste Etappe

Am nächsten Morgen wurden die Mädchen früh um 7 Uhr geweckt, nach dem Frühstück stand die erste Etappe an. Die etwa 18 Kilometer lange Strecke führte von Sankt Georgen nach Furtwangen. Tagesziel war das dortige Ski- und Sportinternat.

Die ersten Meter waren recht einfach, denn es ging nur bergab. Dann folgte eine Etappe mit An- und Abstiegen. Schon bald merkten die Mädchen die ungewohnte Last, die sie mit sich herumtrugen. Außerdem schmerzten die Füße und Beine. Dennoch war die Stimmung gut. „Das Wandern gab viel Zeit zum Reden und Nachdenken. Im Schwarzwald entdeckten die Mädchen eine wunderschöne Natur“, berichten die Schulsozialarbeiterinnen.

„Nach quälend langen sechs Stunden in denen wir 18 Kilometer gelaufen sind kamen wir endlich an unserem Ziel an. Wir waren alle sehr erschöpft und wären am liebsten gestorben“, schreibt ein Mädchen und ein anderes hält fest: „Das war für alle sehr anstrengend, aber wir haben es überlebt.“ Gutes Essen, Billard und ein paar Runden des Spiels „Werwolf“ ließen die Strapazen vergessen.

Zweite Etappe

Nur zwölf Kilometer lang aber dafür mit steilen Anstiegen war die zweite Etappe von Furtwangen bis zum „Schneckenhof“ in Schollach. „Es war sehr anstrengend aber durch Black Storiesund Witze haben wir uns auf Trab gehalten“, schrieb eine der Teilnehmerinnen. Die Gruppe wuchs immer mehr zusammen. „Auch heute sind wir lange gelaufen und sind nun nur noch zehn Kilometer von Neustadt entfernt. Wir freuen uns auf morgen“, ist in einem der Reisetagebücher zu lesen.

Dritte und letzte Etappe

Am vierten und letzten Tag des Projekts führte die Wanderung vom „Schneckenhof“ in Schollach bis Neustadt, von dort ging es mit dem Bus an den Titisee. Die Gruppe lief an diesem Tag wie von selbst. Es wurde wenig gejammert, und es gab einen starken Zusammenhalt. Es herrschte eine entspannte Stimmung, notierten die Schulsozialarbeiterinnen. Am See angekommen stand Eis essen und Schwimmen auf dem Programm. Vom Bahnhof aus ging es dann mit dem Bus zurück nach Shopfheim oder Maulburg, wo die Mädchen von ihren Eltern empfangen wurden.

„Auch in diesem Jahr wurden wir vom Durchhaltevermögen und den positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen am Ende der Wanderung überrascht. Trotz zwischenzeitlichen Tiefpunkten, schmerzenden Füßen und Gejammer, konnten sich alle immer wieder dazu durchringen, weiterzumachen. Die Mädchen kannten sich am Anfang kaum. Dennoch wurde aus der ,kunterbunten Mischung’ bald eine Gruppe mit viel Zusammenhalt und Spaß untereinander, die viel Rücksicht aufeinander nahm und allen einen Platz gab. Es war toll zu sehen, wie gut sich die Mädchen in so kurzer Zeit verstanden“, ziehen die Organisatorinnen ein positives Fazit. „Wir möchten im nächsten Jahr Schülerinnen unserer Schulen die Chance geben, mit uns gemeinsam die Wanderung zu erleben und werden uns daher zeitnah mit der Planung befassen. Wir haben wieder einmal die Erfahrung machen dürfen, dass erlebnispädagogische Projekte dieser Art sehr gefragt sind und wirkungsvoll sein können“, heißt es in einer Mitteilung der Diakonie.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading