Kreis Lörrach Rauschtrinken bleibt ein Risiko

Die Oberbadische
Jugendliche sollen sensibilisiert werden, mit Alkohol verantwortungsbewusst umzugehen. Foto: Archiv

Statistik: AOK weist auf Alkoholmissbrauch hin

K reis Lörrach (wer). Auch wenn die Zahlen rückläufig sind: Alkohol-Missbrauch, dadurch verursachte Gesundheitsstörungen und insbesondere das Rauschtrinken überwiegend junger Menschen bleiben ein gesellschaftliches und gesundheitspolitisches Top-Thema. Wie aus einer jetzt von der AOK Baden-Württemberg vorgelegten Statistik hervorgeht, gab es im zurückliegenden Jahr in Baden-Württemberg fast 19 000 Krankenhausfälle wegen Alkoholmissbrauch. Deutlich wird dabei auch, dass dreimal so viele Männer zur Flasche greifen wie Frauen.

Der Landkreis Lörrach zeigt sich von der Tendenz her anders. Hier registrierte die Kasse im vergangenen Jahr 348 Fälle. Fünf Jahre zuvor waren es noch 324 Krankenhaus-Einweisungen, heißt es in der Mitteilung von gestern.

Die AOK Baden-Württemberg fördert seit Jahren die suchtpräventiven Projekte der kommunalen Suchtbeauftragten in den Stadt- und Landkreisen. Ein gutes Beispiel dafür ist auch die Zusammenarbeit mit dem Programm HaLT (Hart am Limit) der Villa Schöpflin in Lörrach.

Jugendliche werden sensibilisiert

Ein Baustein des Programms: Wird ein Jugendlicher mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert, geht noch während des Klinikaufenthaltes eine Information an die Projektleitung. Diese kontaktiert dann die betroffenen Jugendlichen direkt, um frühzeitig geeignete und individuelle Suchtpräventionsmaßnahmen einleiten zu können.

Der proaktive Teil des Programms verfolgt das Ziel, riskanten Alkoholkonsum bei Jugendlichen zu verhindern. Dafür werden zum Beispiel Jugendschutz-Schulungen im Einzelhandel und der Gastronomie oder Klassenworkshops für Siebt- und Achtklässler durchgeführt.

„Es ist schwierig, aus den regionalen Zahlen Rückschlüsse auf eine Verschlimmerung zu ziehen“, sagt Katja Kiefer, Programmleiterin HaLT. „Wir versuchen die Jugendlichen in den Klassenworkshops immer für riskante Situationen im Zusammenhang mit Alkohol zu sensibilisieren und legen ihnen nahe, lieber einmal zu viel den Krankenwagen zu rufen, als einmal zu wenig, sodass niemand weitere Gesundheitsschäden erleidet. Dies kann auch ein Grund dafür sein, dass die Anzahl der Krankenhauseinlieferungen mit Alkoholvergiftungen unter Jugendlichen im Landkreis Lörrach steigt. Dies würden wir dann als positiv bewerten.“ Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) trinken Jugendliche mit 13 Jahren erstmals Alkohol und erleben ihren ersten Rausch noch vor dem 14. Geburtstag.

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