Kreis Lörrach Roche bewegt sich auf Wachstumskurs

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Die Corona-Panemie wird im laufenden Jahr für den Pharmakonzern Roche keine Spätfolgen mehr haben Foto: MIchael Werndorff

Trotz Belastungsfaktoren ist es dem Pharmariesen im vergangenen Jahr gelungen, den Umsatz zu steigern. Für das laufende Geschäftsjahr wagt sich das Unternehmen nicht zu weit aus dem Fenster, geht aber von einem Anstieg der Umsätze aus.

Das Kapital Covid-19 kann Roche mit den Zahlen für das Jahr 2024 endgültig abschließen. Im laufenden Jahr wird die Pandemie keine Spätfolgen mehr haben und der Pharmakonzern weiter wachsen. Wie die am Donnerstag vorgelegten Zahlen zeigen, haben die weggefallenen Covid-19-Verkäufe nochmals für Umsatzeinbußen in Höhe von 1,1 Milliarden Franken gesorgt. „Diesen Effekt wird es 2025 nicht mehr geben“, kündigte Chef Thomas Schinecker sichtlich erleichtert im Gespräch mit Journalisten an.

Was bleiben wird, sind die Einbußen durch Nachahmermittel für jene Blockbuster, die ihren Patentschutz verloren haben. „Wir gehen davon aus, dass die Biosimilar-Erosion 2025 mit etwa 1,2 Milliarden Franken in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen wird“, kündigte Schinecker an. „Dabei ist die Belastung für uns derzeit niedriger als für viele andere Konzerne.“

Umsatz gesteigert

Trotz dieser beiden Belastungsfaktoren ist es Roche im Jahr 2024 gelungen, den Umsatz zu steigern. Mit 60,5 Milliarden Franken setzten die Basler drei Prozent mehr um. Zu konstanten Wechselkursen ergab sich ein Zuwachs von sieben Prozent. Vor allem die größere Pharmasparte konnte mit einem Umsatzplus von vier Prozent auf 46,2 Milliarden punkten. Dabei erzielte Roche allein mit seinen derzeit wichtigsten vier Medikamenten Vabysmo (schwere Augenkrankheiten), Phesgo (Brustkrebs), Ocrevus (multiple Sklerose) und Hemlibra (Hämophilie A) Einnahmen von insgesamt knapp 17 Milliarden Franken.

Operatives Kernergebnis gestiegen

Dagegen sanken die Umsätze im Diagnostik-Geschäft um ein Prozent auf 14,3 Milliarden Franken. Vor allem die kleinere Sparte hatte zu Corona-Zeiten wegen der Tests einen wahren Höhenflug gesehen. Daher betont der Konzern denn auch, dass das Diagnostik-Basisgeschäft ein klares Wachstum verzeichnete. Den Konzerngewinn beziffert Roche auf 9,2 Milliarden Franken nach 12,4 Milliarden im Vorjahr. Dies lag laut Roche hauptsächlich an Wertminderungen auf Goodwill im Zusammenhang mit Flatiron Health und Spark Therapeutics. Das operative Kernergebnis, das Analysten als Richtgröße nutzen, stieg dagegen um acht Prozent.

Wertminderungen belasten Gewinn

Für das laufende Geschäftsjahr 2025 wagt sich Roche beim Ausblick wie üblich nicht zu weit aus dem Fenster. Das Management um Schinecker geht zu konstanten Wechselkursen von einem Anstieg der Umsätze im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Der Kerngewinn je Titel soll im hohen einstelligen Prozentbereich steigen. Getragen werden soll das Wachstum durch weitere neue Medikamente. Wie aus der Präsentation zu den Jahreszahlen hervorgeht, stehen allein im Jahr 2025 Daten aus zwölf wichtigen Studien an. Von diesen Kandidaten traut Roche demnach sieben einen Spitzenumsatz von mehr als drei Milliarden Franken zu. Bei vier weiteren Kandidaten könnten die Spitzenumsätze laut Roche zwischen zwei und drei Milliarden Franken liegen. Auf die Kritik, der Ausblick sei etwas zaghaft, sagte Chef Schinecker: „Es ist noch früh im Jahr.“ Wie üblich ist Roche zudem bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen. Für das Jahr 2024 sollen die Aktionäre eine auf 9,70 Franken (Vorjahr 9,60 Franken) erhöhte Dividende erhalten.

Zehn Millionen Franken verdient

Für sein erstes volles Kalenderjahr an der Spitze des Pharmakonzerns hat Roche-Chef Thomas Schinecker zehn Millionen Franken verdient. Im Jahr 2023 hatte die Entschädigung des Konzernlenkers für neun Monate 9,6 Millionen betragen. Schinecker hatte den Chefposten im März 2023 übernommen. Die Gesamtjahres-Entschädigung von Schinecker liegt damit unter der seines Vorgängers Severin Schwan, der im Jahr 2022 insgesamt 11,5 Millionen Franken erhalten hatte. Unter den variablen Entschädigungskomponenten des Roche-Chefs befinden sich Genuss-Scheine und Aktien mit längeren Sperrfristen.

Verkehrswert reduziert

Für die Berechnung der Chef-Kompensation berücksichtigt Roche diese Titel mit einem reduzierten Verkehrswert. Alle Mitglieder der Roche-Geschäftsleitung zusammen erhielten im Vorjahr 30,8 Millionen Franken nach 34,4 Millionen im Jahr davor. Verwaltungsratspräsident Severin Schwan – er war im März 2023 vom Chefposten auf den VRP-Sessel gewechselt und verdiente im Jahr 2024 5,7 Millionen Franken. Für seine Amtszeit von April bis Dezember im Jahr 2023 waren ihm 4,5 Millionen ausbezahlt worden.

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