Kreis Lörrach Rücksichtslose Biker im Visier

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Symbolfoto Foto: Archiv

Motorradverkehr: CDU- und SPD-Fraktionen im Kreistag wollen Resolution zum Lärmschutz einbringen

Kreis Lörrach - Der stetig wachsende Motorradlärm, über den viele Gemeinden im Landkreis Lörrach vor allem in den Sommermonaten klagen, beschäftigte die CDU-Kreistagsfraktion in ihrer jüngsten Sitzung vor der Sommerpause nun schon zum wiederholten Mal.

Was manchen Motorradfans den anscheinend nötigen Kick gibt, nämlich auf möglichst kurvenreichen Strecken mit dem entsprechenden Sound durch landschaftlich reizvolle Gegenden, oft auch durch Ortsdurchfahrten, unter Missachtung der Geschwindigkeitsvorgaben zu rasen, bedeutet für Anwohner und Feriengäste Belästigung und Stress bis hin zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

Erst kürzlich schloss sich die Gemeinde Kleines Wiesental der landesweiten Initiative Motorradlärm an, der inzwischen über hundert Kommunen und fast zehn Landkreise angehören.

Schon im März dieses Jahres hatten die Kreistagsmit- glieder der Union in einem Antrag das Landratsamt aufgefordert, Geschwindigkeitskontrollen und Lärmmessungen durchzuführen. Dessen Möglichkeiten, auf diesen Missstand Einfluss zu nehmen, sind allerdings begrenzt.

Nicht alle Fahrer unter Generalverdacht stellen

„Wir stellen keinesfalls alle Motorradfahrer unter Generalverdacht“, so Fraktionschef Paul Renz. „Zum großen Teil verhalten sie sich angemessen. Leider gibt es aber auch rücksichtslose Biker, die sich um ihres eigenen Vergnügens willen über Verhaltensregeln hinwegsetzen und damit andere und auch sich selbst gefährden .“ Auch die Tatsache, dass Motorradtourismus in der hiesigen Urlaubsregion einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor darstelle, rechtfertige Rücksichtslosigkeit gegenüber Anwohnern an beliebten Routen nicht.

Gemeinsam mit der SPD will die CDU deshalb einen Antrag im Kreistag einbringen mit dem Ziel einer Resolution an EU, die Bundesregierung und Motorradhersteller, um den Schutz gegen Motorradlärm zu verbessern.

Technische Manipulationen unterbinden

Schon auf Produzentenseite gebe es technische Möglichkeiten, lärmverstärkende Manipulationen an Motoren zu unterbinden. Die Politik müsste die Zulassungsregelungen überprüfen und die Straßenverkehrsordnung überarbeiten.

„Rücksichtsloses Fahren muss für den Raser spürbare Folgen haben“, so Paul Renz. Vor allem seine Fraktionskollegen Bruno Schmidt, Peter Schelshorn und Sven Behringer, deren Gemeinden im Oberen Wiesental besonders betroffen sind, dringen auf eine Initiative des Kreistags.

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