Von Gottfried Driesch Ballrechten-Dottingen. Begeisterte Zuhörer füllten am Montag die St. Erasmus Kirche in Ballrechten-Dottingen. Das Konzert des Trompeten-Virtuosen Ludwig Güttler mit dem Blechbläserensemble, das seinen Namen trägt, wurde wieder zu einem umjubelten Ereignis. Bekannte Weihnachtslieder gemischt mit Bearbeitungen der alten Weisen stimmten die Zuhörer auf die „Ankunft“ Jesu’, nichts anderes bedeutet das Wort „Advent“, ein. Viele der Zuhörer sind bereits Stammgäste der Güttler-Konzerte. Erwarten sie doch ins Herz gehende Musik in perfekter Darbietung. Diese Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Der musikalische Leiter des Blechbläserensembles, Ludwig Güttler, vermag es immer wieder aufs Neue, absolute Könner an ihrem Instrument um sich zu scharen. Viele der Ensemblemitglieder sind Professoren an Musikhochschulen. Andere sitzen als Stimmführer in den großen deutschen Orchestern. So kommt es, dass die Musik wie aus einem Guss klang. Wer kennt nicht die Lieder „Joseph, lieber Joseph mein“, „Es ist ein Ros entsprungen“ oder „Tochter Zion“. Wenn ein Komponist wie Ludwig van Beethoven Variationen über „Tochter Zion“ schreibt, so ist das Ergebnis geradezu hinreißend. Von der einfachen Melodie bis zur Durchführung im Zeichen der Wiener Klassik reicht die Skala. In der Partita zu „Kommet ihr Hirten“ setzt die Canzon Nr. 31 von Bastian Chilese mit einem „Echochor“ des in zwei Bläsergruppen aufgeteilten Ensembles für einen stimmungsvollen Akzent. Die meisten Namen der Komponisten aus dem 16. bis 18. Jahrhundert sind uns heute nicht mehr geläufig. Ihre Werke haben jedoch den Eingang in das allgemein bekannte Liedgut gefunden. Viele der bereits bekannten Weisen wurden auch von anderen Komponisten in ihre Kompositionen übernommen. So hat Johann Sebastian Bach die von Martin Luther komponierte Melodie „Vom Himmel hoch da komm ich her“ rund 200 Jahre nach ihrer Entstehung drei Mal als Choralmelodie in seinem Weihnachtsoratorium verwendet. Am Montagabend erklang eine kunstvoll ausgesetzte Bach-Bearbeitung von „Es ist ein Ros entsprungen“. Mit vier Zugaben bedankten sich die Musiker für den lebhaften Applaus.