Insgesamt hat der Kreis Lörrach 112,5 Punkte von 200 erreicht und landet im Bundesland auf Rang 23. Unter dem Themenfeld „Geld & Wohnen“ sticht der Kreis mit Rang 18 beim verfügbaren Einkommen hervor. Erreicht werden 5,5 von zehn möglichen Punkten.
Indes sieht es bei den Mietausgaben schlecht aus. Hier landet der Kreis auf Rang 352 mit Ausgaben von 29 Prozent des verfügbaren Einkommens. Ähnlich angespannt zeigt sich die Lage in Berlin oder München mit 36 beziehungsweise 33 Prozent. Bei den Fahrtzeiten und Distanzen landet der Kreis auf Rang 115.
Im Vergleich zum Schlusslicht des Rankings: Im Jerichower Land sind die Fahrtzeiten und Distanzen ungünstiger, viele Punkte gibt es indes für niedrigere Mietausgaben, während es lediglich 2,2 Punkte für das verfügbare Einkommen gibt. Insgesamt sammelt der Kreis Lörrach im Themenfeld „Geld & Wohnen“ 30,6 von insgesamt 50 möglichen Punkten und landet hierbei auf Rang 43.
Mit Platz 101 schneidet der Landkreis im Themenbereich „Bildung & Soziales“ weniger gut ab. Insbesondere bei der Betreuungssituation ist Luft nach oben. So liegt der Wert bei den Schulabgängern ohne Abschluss bei sechs und die SGB II-Quote von unter 18-Jährigen bei sieben Prozent. Dennoch liegt der Kreis mit 33,2 Punkten über dem Landes- und Bundesschnitt.
Politischer Handlungsbedarf bei der ärztlichen Versorgung
Im Feld „Gesundheit & Sicherheit“ (Rang 141) zeigt die ärztliche Versorgung politischen Handlungsbedarf auf. Konkret geht es um die Kinder- und Hausarztdichte pro 100 000 Einwohner. Hier erreicht die Region nur 1,2 beziehungsweise 2,9 Punkte von maximal zehn. Ähnlich sieht es in München und in Berlin sowie vielen weiteren Städten und Regionen Deutschlands aus.
Bei der Lebenserwartung kann die heimische Region aber punkten. Hier lebt man mit 82 Jahren statistisch gesehen nur ein Jahr weniger als im Hochtaunuskreis, den der Kreis Lörrach bei der Rubrik „Freizeit & Kultur“, die Aspekte wie Freizeitangebote, Gastronomie, Breitbandverfügbarkeit, Erholungs- und Freizeitflächen sowie Schwimmbäder umfasst, knapp überholt.
Nun könnte man meinen, dass die Regio aufgrund ihrer Lage am Rande des Schwarzwaldes mit seinen touristischen Angeboten auf einem der vordersten Plätze landet. Doch muss sich der Kreis mit Platz 141 begnügen: Breitbandverfügbarkeit und Freizeitangebote sind nicht einmal im Mittelfeld der 401 Kreise. Das Jerichower Land erzielt im Bereich der Erholungs- und Freizeitflächen dagegen mit die besten Werte.
Großer Handlungsbedarf bei bezahlbarem, familiengerechten Wohnraum
Im Rahmen der Erhebung wurden alle Bürgermeister und Landräte gebeten, ihre Einschätzung zur Familienpolitik in ihren Kreisen abzugeben. Für den Kreis Lörrach erkennt man einen hohen familienpolitischen Handlungsbedarf bei bezahlbarem, familiengerechten Wohnraum und einer bedarfsdeckenden Betreuungsinfrastruktur. Moderat fällt der Bedarf bei Angeboten für Kinder und Jugendliche aus.
Wie aus der Stellungnahme hervorgeht, sei der Kreis ein guter Wohnort für Familien, da es unter anderem sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, hervorragende Sportmöglichkeiten und qualitativ gute Angebote an Kinderbetreuung gebe.
Landkreise und kreisfreie Städte in Baden-Württemberg fast durchgehend mit überdurchschnittlichen Ergebnisse
Die Studie ist auch der Frage nachgegangen, wo Senioren in Deutschland am besten leben. Dabei zeigte sich: Auf den vorderen Plätzen der Rangliste sind viele kleine bis mittelgroße Städte, insbesondere ostdeutsche Zentren schneiden im Gesamtranking überwiegend gut ab.
Platz 1 belegt die kreisfreie Stadt Jena, der Landkreis Lörrach landet auf Rang 120. Bei der Krankenhauserreichbarkeit oder der Pflegesituation ist Luft nach oben, und bei den Wohnkosten (Rang 354) spiegelt sich die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt wider.
Landkreise und kreisfreie Städte in Baden-Württemberg und Sachsen erzielen fast durchgehend überdurchschnittlich gute Ergebnisse, während Kreise in Mecklenburg-Vorpommern, der Eifel und auf dem bayerischen Land tendenziell auf geringere Punktezahlen kommen. Sowohl in der Gesundheits- als auch in anderer Infrastruktur haben diese Regionen entscheidende Schwächen.