„Mehr Vielfalt in der Bildung“ und „Bildung fördern“ nannte Projektleiter Markus Hug als Schwerpunkte bei der gestrigen Eröffnung der Job- und Bildungsmesse Cult. Von Saskia Scherer Kreis Lörrach. „Was kann ich erlernen, was kommt in Frage, wo muss man sich bewerben" Das sind Fragen, mit denen Schüler auf uns zukommen“, erzählten die Berufsberater Lothar Schelshorn und Anita Baltensperger von der Agentur für Arbeit. „Es ist echtes Interesse da, sie wollen etwas erfahren“, freute sich Schelshorn. Die Arbeitsagentur will das Angebot der Berufsberatung in der Öffentlichkeit bekannt machen. „Wir wollen auch eine falsche Berufswahl und Abbrüche vermeiden“, fügte Schelshorn hinzu. Neben knapp 90 Ausstellern mit 259 Ausbildungsangeboten stellen sich auf der Cult auch 91 Bachelor- und 67 weitere Studiengänge noch bis heute um 14 Uhr auf dem Lörracher Messegelände vor. Hug machte auch auf das Rahmenprogramm aufmerksam, zu dem unter anderem Vorträge zu den Themen Interaktives Lernen oder beruflicher Wiedereinstieg gehören. „Bildung ist allgegenwärtig“, betonte Hug. „Die Schüler, die sich über Ausbildungsangebote informieren, sind wichtig für unsere Region“, erklärte er. Auch die Erwachsenenbildung steht weiter im Fokus, Weiterbildung ist ebenfalls Teil des Angebots. „Wir sind mehr als eine reine Ausbildungsbörse“, sagte der Projektleiter. Rund 450 Schüler wurden im Vorfeld von einem Organisationsteam auf die Messe vorbereitet. Auch ein Messetraining für Aussteller fand statt, berichtete Hug. „Das sind unsere Alleinstellungsmerkmale, wir müssen uns nicht verstecken“, schloss er. Lisa Marholz ist im dritten Lehrjahr der Ausbildung zur Werkstoffprüferin bei Oerlikon in Schopfheim. Einst wurde sie selbst über eine Bildungsmesse auf die Firma und den Beruf aufmerksam. Gestern gab sie interessierten Schülern Tipps. „Ich berichte von meinen eigenen Erfahrungen und gebe einen groben Überblick“, erzählte sie. Der Realschüler Fabian Schillinger, der nächstes Jahr seinen Abschluss macht, hat schon Zukunftspläne. „Ich will aufs technische Gymnasium oder eine Ausbildung zum Mechatroniker machen“, erzählte er. Auch ein Praktikum hat er schon gemacht. Trotzdem wolle er noch Informationen sammeln und sehen, was verschiedene Berufe zu bieten haben. Nach einer kleinen Vorführung des freien Theaters „Tempus fugit“ ergriff Hubert Bernnat (ehemaliger Schulleiter des Hans-Thoma-Gymnasiums Lörrach) als Vertretung für den verhinderten Oberbürgermeister Jörg Lutz das Wort. Bernnat machte auf die Entwicklung der Messe aufmerksam und lobte den „tollen Prozess“. Es gelte zu reagieren, weil sich die Schullandschaft verändert. „Auch der Fachkräftemangel ist zentral“, sagte Bernnat. Die Erwachsenenqualifikation deute auf das lebenslange Lernen hin. „Bildung muss immer weiter gehen“, betonte der ehemalige Schulleiter. Nach der vierten und der zehnten Klasse sei noch nicht alles entschieden. „Bildung bedeutet nicht Anhäufung von Wissen, sondern den Erwerb von Kompetenzen.“ n  Die Cult ist heute auf dem Lörracher Messeareal von 10 bis 14 Uhr geöffnet.