Kreis Lörrach Sechs neue Plätze für das Hospiz

Peter Ade
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Erweiterung: Ab Herbst 2025 zwei Stationen / Ab April Übergangsquartier / Förderverein gibt Geld

Das Hospiz am Buck – einziges stationäres Hospiz in der Region zwischen Konstanz und Freiburg – wird in den nächsten Monaten von bislang sechs auf voraussichtlich zwölf bis 14 Plätze erweitert. Ab dem kommenden April ziehen die Gäste in ein Übergangsquartier im Komplex der Wohnbau Lörrach auf dem Conrad-Areal.

Von Peter Ade

Kreis Lörrach. Die Erweiterung oberhalb des Stadtteils Stetten beginnt voraussichtlich im Frühjahr und dürfte bis Herbst 2025 dauern. Das zukünftige Bettenangebot im Paulusbau des Seniorenzentrums St. Fridolin wird danach auf zwei Stationen zur Verfügung stehen. Die Pläne sehen vor, das Dachgeschoss – bisher als Speicher genutzt – auszubauen. Außerdem sollen ein Mehrzweck- und Veranstaltungsraum sowie eine Terrasse entstehen.

Jeweils eine Station mit sechs Plätzen sind im Erd- und im Obergeschoss vorgesehen. Als Bauherr fungiert das St. Josefshaus Rheinfelden-Herten. Der mittlerweile rund 1200 Mitglieder zählende Förderverein werde sich „mit einem größeren Betrag“ an der zukünftigen Ausstattung beteiligen, kündigte Vorsitzender Klauspeter Huck im Gespräch mit unserer Zeitung an. Außerdem, so die Einrichtungsleiterin Graziella Scholer, werde die Personalstärke bis Ende 2025 von gegenwärtig zehn Vollzeitstellen auf die doppelte Stärke erhöht.

Zunächst war ein neues Hospiz in Tallage ins Auge gefasst worden – auf dem Areal der einstigen Filialkirche „Heilige Familie“ an der Käppelestraße, die 2016 profaniert wurde. Schließlich dachte man an einen Neubau neben dem benachbarten Seniorenzentrum St. Fridolin auf dem Stettener Buck. Die Überlegung scheiterte jedoch an behördlichen Einwänden gegen den Bauplatz am Waldrand.

Starke Aufbauarbeit

Hoch über Lörrach ist das Hospiz am Buck eine Insel der Menschlichkeit. Es wurde im Oktober 2010 am Joseph-Rupp-Weg 7 eröffnet und verfügt seither über sechs Pflegebetten. Die Gründungsidee hatte der frühere Direktor des St. Josefshauses Rheinfelden-Herten, Bernhard Späth.

In seiner nach der Gründung dreijährigen Amtszeit als Hospiz-Geschäftsführer hat Späth zusammen mit Pflegedienstleiterin Claudia Deichsel und der früheren Förderkreis-Vorsitzenden Jutta Vincent gediegene Aufbauarbeit geleistet. Die finanzielle Basis bildet eine im Jahr 2014 ins Leben gerufene Stiftung, die mittlerweile über ein Kapital von fast 800 000 Euro verfügt.

Getragen wird das Haus von der „Hospiz am Buck gemeinnützige GmbH“. Gesellschafter sind das St. Josefshaus Herten, die Caritas im Landkreis Lörrach und das Diakonische Werk im evangelischen Kirchenbezirk Lörrach.

Enorme Nachfrage

Das Einzugsgebiet der Gäste – es wird bewusst nicht von Patienten oder Bewohnern gesprochen – umfasst den gesamten Landkreis Lörrach, den Landkreis Waldshut, den südlichen Teil Breisgau-Hochschwarzwald und Teile der Nordwestschweiz. Die Nachfrage ist enorm. Mit Entspannung wird erst gerechnet, wenn auch in Waldshut-Tiengen – voraussichtlich 2025 – ein Hospiz mit elf Plätzen fertiggestellt ist.

Zum Bedauern der Verantwortlichen und aller ehrenamtlichen Kräfte mussten etliche Programme infolge der Corona-Pandemie gestoppt oder unterbrochen werden. Auch die für Herbst 2020 geplante Feier zum zehnjährigen Bestehen der Einrichtung konnte nicht stattfinden. „Viele Dinge, die das Leben unserer sterbenskranken Gäste ein wenig angenehmer machen, waren über längere Zeit nicht möglich“, bedauert Einrichtungsleiterin Graziella Scholer. Allerdings freut sie sich, dass langsam wieder Normalität einkehrt. Weitgehend zufriedenstellend ist laut Scholer die Personalsituation. Das liege an einem „deutlich besseren Schlüssel“ mit einer Fachkraft für zwei Gäste plus Assistenz und Einsatz von Ehrenamtlichen tagsüber. Wörtlich: „Da kann man so pflegen, wie man es gelernt hat.“

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