Kreis Lörrach SPD schickt Jonas Hoffmann ins Rennen

Die Oberbadische
Jonas Hoffmann ist der neue Hoffnungsträger der Sozialdemokraten für die Bundestagswahl. Foto: Marco Schopferer Foto: Die Oberbadische

Nominierungskonferenz: 31-jähriger Lörracher setzt sich gegen Patrik Schnell durch

Von Marco Schopferer

Kreis Lörrach. Die SPD stellt sich zur Bundestagswahl strategisch auf und hat vor allem ein Langzeitziel vor Augen. Bis zur übernächsten Bundestagswahl wollen die Sozialdemokraten fit fürs Direktmandat sein. Der neue Hoffnungsträger der Genossen ist der 31-jährige Jonas Hoffmann aus Lörrach

Der Berater in der Informationstechnologie setzte sich am Samstag bei der Nominierungskonferenz der SPD in Istein überaus deutlich gegen Patrik Schnell, den 19-jährigen ehemaligen Waldorfschüler aus Heitersheim, durch. Der politisch interessierte Teenager hatte eigentlich vor, im Falle seiner Nominierung zum Bundestagskandidaten seine ganze freie Zeit in den Wahlkampf zu stecken. Zeit hätte er genügend, „denn ich muss nicht noch nebenbei einen Job organisieren“. Seit Juni 2016 besitzt der ehemalige Schüler das rote Parteibuch und wurde fünf Tage später auch schon in den Kreisvorstand gewählt.

99:9 Stimmen für Hoffmann

Seinen erster Rückschlag in seiner Parteikarriere schien der 19-Jährige in der Isteiner Halle professionell wegzustecken. Lächeln und Schulterklopfen für den Sieger inklusive. Das Ergebnis war deutlich: 99:9 Stimmen (und eine Enthaltung) für Jonas Hoffmann aus Lörrach.

Auch dessen Name ist vielen Genossen noch nicht bekannt, beide Kandidaten haben keinen Stallgeruch. Jonas Hoffmann – auch er ist erst seit 2016 Genosse – war Spezialpionier bei der Bundeswehr, hat zuvor bei der Freien Evangelischen Schule in Lörrach den Realschulabschluss gemacht und später ehrenamtlich Jugendarbeit für die Freie Evangelische Gemeinde. Auch eine Weltreise als Rucksacktourist hat er hinter sich. Im Jahre 2010 schaffte er auch schon einmal sechs Monate in einem Hilfsprojekt in Afghanistan: „Das hat meine Sicht auf die Welt und den Islam verändert.“

Nach der Wahl zeigte sich Hoffmann über den „unglaublichen Vertrauensbeweis“ sichtlich beeindruckt und sagte: „Ich weiß, jetzt muss ich liefern.“ In den nächsten Tagen und Wochen wolle er ein Wahlkampfteam aufstellen, denn so ein Wahlkampf „ist keine Einzelkämpfershow“.

Geschlossen wollen die Genossen mit den Nachwuchskandidaten nicht nur den bevorstehenden Wahlkampf bestreiten. Eines scheint schon jetzt klar: Hoffmann soll auch bei der übernächsten Bundestagswahl aufs SPD-Schild des Direktkandidaten gehoben werden. Dann rechnet man sich auch echte Chancen aus, das derzeit von der CDU beanspruchte Direktmandant zu gewinnen. Ex-Bundestagsabgeordnete und Ex-Staatssekretärin Marion Caspers-Merk überreichte Hoffmann bereits am Samstag einen parlamentarischen Wegweiser durch den Bundestag in Buchform.

Birte Könnecke, Kreisvorsitzende der SPD Breisgau-Hochschwarzwald, gab dem neuen Hoffnungsträger einen Ratschlag mit auf dem Weg: „Bleib so fair wie du bist und finde stets einen fairen Umgang mit den anderen Kandidaten.“ Nur mit einer Partei könne man keine faire Linie finden, „weil die das nicht will“. Gemeint war die AfD.

Im Anschluss an den Nominierungsparteitag wurden folgende Delegierte für den Landesparteitag am 11. März in Schwäbisch Gmünd gewählt: Jonas Hoffmann, Rainer Stickelberger, Philipp Schließer, Christiane Cyperrek, Vanessa Edmeier, Gritli Hundorf, Süleyman Emre und Helga Schmalz.

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