Kreis Lörrach Spitzenfahrzeuge aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Die Oberbadische
Auch ein komplett restauriertes Mercedes Benz 300SL Coupé ist käuflich erwerbbar. Zwischen 1954 und 1957 wurden insgesamt 1400 Exemplare hergestellt. Fotos: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Autoschau: Erste Auflage der Grand Basel mit 100 exklusiven Autos / Opulente Ferrari-Auswahl

Es soll keine gewöhnliche Autoschau unter vielen sein. Die Grand Basel, die morgen ihre Tore für das breite Publikum in Basel öffnet, will eine Messe werden, wie sie die Welt noch nie gesehen hat – im Zentrum stehen rund 100 Fahrzeuge aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Von Michael Werndorff

Basel. Nicht nur finanziell wertvolle, sondern auch bedeutungsvolle Fahrzeuge sollen die Messebesucher in ihren Bann ziehen, die ab morgen die Plattform für automobile Kultur besuchen können. Wie Grand Basel-Chef Mark Backé gestern vor den Medien sagte, soll die Grand Basel eine ultimative Show für automobile Meisterstücke sein, die ein vielfältiges Publikum, darunter Sammler und Händler, ansprechen soll.

Gezeigt werden die großenteils von einem unabhängigen Expertengremium ausgewählten gut 100 Fahrzeuge mit einem Versicherungswert von 300 Millionen US-Dollar auf einer Fläche von rund 32 000 Quadratmetern. Die Exponate stammen überwiegend aus der Schweiz und stehen mit wenigen Ausnahmen zum Verkauf. Maßgebend für die Auswahl der Exponate waren Design, Herkunft, kultureller Wert und historische Bedeutung, erklärte Paolo Tumminelli, Gründer und Vorsitzender des Expertengremiums der Grand Basel.

Im Zentrum der Sonderausstellungen stehen sechs kuratierte Ausstellungsbereiche, in denen Autos und andere historisch bedeutende Exponate präsentiert werden. „Sie machen deutlich, wie die Mitglieder des Expertengremiums automobile Kultur persönlich interpretieren“, sagte Backé.

Experten präsentieren persönliche Sichtweise

Im von Tumminelli kuratierten Bereich präsentiert der Professor an der Technischen Hochschule Köln einen abgenutzten, heruntergekommenen 38-jährigen Fiat Panda – ein Auto, das 2008 auf Sardinien gefunden und in das Münchner Designmuseum Neue Sammlung gefahren wurde. Laut Tumminelli repräsentiere der Panda das Automobil in seiner reinsten Form als benutzerfreundliches Werkzeug. Das kompromisslose Design stammt von Giorgetto Guigaro, der auch Schöpfer des VW Golf ist und ebenfalls dem Expertengremium angehört.

Vertreten sind an der Grand Basel viele große Marken der Automobilgeschichte. Das Spektrum reicht von Alfa Romeo, Aston Martin und Bugatti über Citroen, Iso Rivolta, Lamborghini und Porsche bis hin zu Rolls Royce, Zagato und Mercedes Benz.

Zu sehen ist auch die laut Grand Basel-Chef wohl opulenteste Ferrari-Auswahl aus den 1950er- und 1960er Jahren. Dabei werden die Ausstellungsstücke nicht wie auf einer herkömmlichen Automobilmesse, sondern eher wie in einem modernen Museum präsentiert. Jedes Exponat hat dabei eine eigenen Rahmen. „Damit wird der Betrachter nicht abgelenkt, sondern kann sich ganz auf das Automobil konzentrieren“, erläuterte Backé das eigens für die Messe erarbeitete Konzept. Und weiter: „Autos brauchen kein Marketing.“

Mit der Grand Basel will die MCH Gruppe, die zuletzt mit der Baselworld Rückschläge erfuhr, ein Angebot im Premium-Sektor etablieren und besonders finanzstarke Sammler ansprechen. Verkäufer erwarten angesichts der Eintrittspreise weniger, aber finanzstarkes Publikum, sagte Jens Rath von Kienle Automobiltechnik im Gespräch mit unserer Zeitung. Die bei Stuttgart angesiedelte Firma zeigt sechs Fahrzeuge, darunter ein 1,7 Millionen Euro teures Mercedes Benz 300SL Coupé, das komplett restauriert wurde und in Sammlerkreisen sehr begehrt ist. „Wir müssen sehen, ob sich das Messekonzept bewähren und sich die Grand Basel in Europa etablieren wird“, so Rathweiter. Positiv sei, dass es in Europa einen großen Kreis an Autosammlern gebe.

Keine Reaktion auf Uhrenmesse

Die Lancierung der Grand Basel ist nach Auskunft von MCH-Sprecher Christian Jecker keine direkte Reaktion auf die aktuellen Schwierigkeiten mit der Uhren- und Schmuckmesse (siehe vorige Seite). Vielmehr hätten die Arbeiten an der neuen Messe schon begonnen, als es der Baselworld noch gut ging. Heute sei jedoch der Druck groß, neue Formate zu entwickeln, räumt Jecker ein. Wie viel sie in ihren neuen Hoffnungsträger investiert hat, gibt die MCH Gruppe nicht preis. Es ist aber mehr als ursprünglich geplant. Laut Jecker handelt es sich um Millionen. Wann die Grand Basel die Gewinnschwelle erreichen soll, ist ebenfalls nicht zu erfahren. Das hänge auch vom Erfolg der ersten Ausgabe ab, sagt Jecker. Weitere Ausgaben der Grand Basel sind in Miami und Hongkong geplant.  Weitere Infos finden Interessierte im Internet unter www.grandbasel.com.

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