Zu sehen ist auch die laut Grand Basel-Chef wohl opulenteste Ferrari-Auswahl aus den 1950er- und 1960er Jahren. Dabei werden die Ausstellungsstücke nicht wie auf einer herkömmlichen Automobilmesse, sondern eher wie in einem modernen Museum präsentiert. Jedes Exponat hat dabei eine eigenen Rahmen. „Damit wird der Betrachter nicht abgelenkt, sondern kann sich ganz auf das Automobil konzentrieren“, erläuterte Backé das eigens für die Messe erarbeitete Konzept. Und weiter: „Autos brauchen kein Marketing.“
Mit der Grand Basel will die MCH Gruppe, die zuletzt mit der Baselworld Rückschläge erfuhr, ein Angebot im Premium-Sektor etablieren und besonders finanzstarke Sammler ansprechen. Verkäufer erwarten angesichts der Eintrittspreise weniger, aber finanzstarkes Publikum, sagte Jens Rath von Kienle Automobiltechnik im Gespräch mit unserer Zeitung. Die bei Stuttgart angesiedelte Firma zeigt sechs Fahrzeuge, darunter ein 1,7 Millionen Euro teures Mercedes Benz 300SL Coupé, das komplett restauriert wurde und in Sammlerkreisen sehr begehrt ist. „Wir müssen sehen, ob sich das Messekonzept bewähren und sich die Grand Basel in Europa etablieren wird“, so Rathweiter. Positiv sei, dass es in Europa einen großen Kreis an Autosammlern gebe.
Keine Reaktion auf Uhrenmesse
Die Lancierung der Grand Basel ist nach Auskunft von MCH-Sprecher Christian Jecker keine direkte Reaktion auf die aktuellen Schwierigkeiten mit der Uhren- und Schmuckmesse (siehe vorige Seite). Vielmehr hätten die Arbeiten an der neuen Messe schon begonnen, als es der Baselworld noch gut ging. Heute sei jedoch der Druck groß, neue Formate zu entwickeln, räumt Jecker ein. Wie viel sie in ihren neuen Hoffnungsträger investiert hat, gibt die MCH Gruppe nicht preis. Es ist aber mehr als ursprünglich geplant. Laut Jecker handelt es sich um Millionen. Wann die Grand Basel die Gewinnschwelle erreichen soll, ist ebenfalls nicht zu erfahren. Das hänge auch vom Erfolg der ersten Ausgabe ab, sagt Jecker. Weitere Ausgaben der Grand Basel sind in Miami und Hongkong geplant. Weitere Infos finden Interessierte im Internet unter www.grandbasel.com.