Josef Klein, Vorstandsmitglied beim Kreisverband Lörrach-Waldshut des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), geht auf das „sehr gute“ Sprachförderangebot für Flüchtlinge ein. „Ich arbeite selbst als Lehrer für Flüchtlinge, und diese werden im Kreis sehr gut unterstützt und arbeiten auch gut mit“, legt er dar.
Bei der Sprachförderung für deutschsprachige Kinder aber sieht Klein noch Nachholbedarf. So gebe es zwar für Realschulen und Gymnasien Stundenkontingente für den sogenannten Ergänzungsunterricht, aber für Grundschulen sei dieser nicht vorgeschrieben. „Laut der Schulverwaltung ist der Pflichtunterricht abgedeckt“, sagt er.
Diese Berechnung weist laut Klein aber einen Schönheitsfehler auf: „Wenn eine Lehrerin ab Oktober etwa wegen einer Schwangerschaft ausfällt, wird sie im September beim Beginn des neuen Schuljahres dennoch miteingerechnet.“ Um den Pflichtunterricht dennoch anbieten zu können, würde etwa auf die „Nichterfüller“, also ungelernte Lehrkräfte, gesetzt, oder ein Lehrer unterrichte zwei Klassen auf einmal. Aus diesen Gründen kämpfe der VBE dafür, dass die Lehrerversorgung in allen Schularten erhöht, also mehr Lehrer eingestellt werden. „Gerade in der Grundschule ist das notwendig, denn dort sind die Schüler am wenigsten homogen“, ist Klein überzeugt.