Der 1. Mai will also gut vorbereitet sein, damit der Start in die neue Jagdsaison auch glückt. Bei einem seiner Reviergänge hat Ralf Herzog, seit 34 Jahren Pächter des Jagdreviers Endenburg, kürzlich festgestellt, dass einer seiner Hochsitze wackelt. Die Stützen sind morsch, und das Dach wurde beim letzten Wintersturm eingeschlagen. Also startet der 56-jährige, der eigentlich nur mit Rechen und Baumschere den Pirschweg zum Hochsitz freilegen wollte, einen Rundruf an seine Jäger: Arbeitseinsatz am folgenden Samstagnachmittag.
Bei bestem Frühlingswetter treffen sich Ralf Herzog, Ralf Argast und Fritz Trefzer bei der Jagdhütte und beladen einen Anhänger mit den nötigen Utensilien: Hammer, Motorsäge, Nagelkiste, Steinplatten zur Unterfütterung der Stützen, Latten und ein neues Dach, das Fritz Trefzer schon vorbereitet hat. So ausgestattet fahren sie über Wald- und Feldwege zum Einsatzort, dem sogenannten „Birkensitz“, einer auf vier Seiten offenen Kanzel, die sich am Rand einer Wiese an eine alte Birke schmiegt.