Kreis Lörrach Stress kann krank machen

Die Oberbadische
Wer am Limit arbeitet, der soll anfälliger für Erkältungen sein. Foto: zVg

Gesundheit: Arbeitsbelastung nimmt weiter zu.

Kreis Lörrach - Grippe zum Winterende, Rückenbeschwerden, Unfall am Arbeitsplatz: Im Kreis Lörrach waren Beschäftigte im vorletzten Jahr durchschnittlich 15 Tage lang krankgeschrieben. Das geht aus der Statistik der Betriebskrankenkassen (BKK) hervor. Auf deren Gesundheitsreport hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) verwiesen. Der Krankenstand – also der durchschnittliche Anteil der Krankgeschriebenen pro Tag – lag hier zuletzt bei 4,2 Prozent. Damit liegt der Landkreis unter dem bundesweiten Schnitt von 4,9 Prozent, heißt es in einer Mitteilung von gestern.

Höhere Arbeitsbelastung

Nach Einschätzung der IG BAU geht ein wachsender Teil der Krankmeldungen auf eine höhere Arbeitsbelastung zurück. „Die gute Konjunktur und fehlende Fachkräfte sorgen dafür, dass Überstunden immer häufiger zum Normalfall werden. Doch Termindruck und Stress machen auf Dauer krank“, lässt sich Lukas Oßwald von der IG BAU Südbaden zitieren. Wer ohnehin am Limit arbeite, der sei auch anfälliger etwa für eine Erkältung. „Gerade im Baugewerbe ist die Arbeitsbelastung wegen der vielen Aufträge derzeit enorm. Und in der Reinigungsbranche ist es gang und gäbe, dass Beschäftigte im Wettkampf gegen die Uhr putzen müssen“, meint Oßwald. Hinzu kommt: Dort, wo der Arbeitsdruck hoch ist, gehen nach Beobachtung der Gewerkschaft viele Beschäftigte auch dann zur Arbeit, wenn sie krank sind.

In einer aktuellen Untersuchung des DGB gaben bundesweit zwei Drittel der Befragten an, trotz Krankheit gearbeitet zu haben. Mit Sorge beobachtet die IG BAU außerdem die Zunahme von Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen.

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