Kreis Lörrach Suche nach passgenauer Lösung

Die Oberbadische
Über die Imkerei im Gespräch: Norbert Uttner (Kreisobmann der Imker, 2. v.l.), Armin Schuster (3. v.l.), Ulrich Lusche (5. v.l.) und Alois Gerig (Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft im Deutschen Bundestag, 7. v.l.). Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Gesprächsbedarf zwischen Imkerei und Landwirtschaft / Imker schildern Abgeordneten Herausforderungen

Kreis Lörrach. Imkern ist wieder in: Die Zahl der Imker wächst, allerdings schwindet die Zahl der Bienenvölker. Darauf hat der Kreisobmann der Imker, Norbert Uttner, bei einem Gespräch mit dem Vorsitzenden des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft im Bundestag, Alois Gerig, hingewiesen. Angesichts der Konflikte zwischen Landwirtschaft und Imkerei ist auch ein „runder Tisch“ als Lösungsweg vorgeschlagen worden.

Früher hat ein einzelner Imker aus wirtschaftlichen Gründen bis zu 30 Bienenvölker gehalten. Heute steht die Liebe zur Natur im Vordergrund. Und der Imker-Kreisobmann weiß auch: „Vielen Hobby-Imkern reichen ein oder zwei Bienenvölker.“ Zudem sei es weniger einfach, geeignete Standorte zu finden. Denn: Oftmals fühlten sich die Menschen von Bienen in der Nachbarschaft belästigt. Um Vorbehalte abzubauen, gehen die Verbandsmitglieder regelmäßig an die Schulen.

Sorgen bereiten den Imkern die in der Landwirtschaft verwendeten Pestizide. Aus diesem Grund hatte Bundestagsabgeordneter Armin Schuster den Experten aus Berlin, der selbst aktiver Landwirt ist, nach Lörrach geholt, wie im Nachgang mitgeteilt wurde. Der Begriff „B 4 – bienenungefährlich“ wiege Nutzer solcher Pestizide in fälschlicher Sicherheit, kritisierte Uttner die aktuelle Kennzeichnung. „Derlei Mittel sind allenfalls weniger gefährlich für die Bienen als andere.“

Der Landwirtschaftsausschuss im Bund beschäftigt sich mit dem Thema Kennzeichnung. Gerig zeigte sich zuversichtlich, dass man im Sinne der Imker „weiterkomme“. Die aus den Reihen der Imker geäußerte Befürchtung, dass solche nationalen beziehungsweise EU-weit geltenden Regelungen durch das geplante transatlantische Freihandelsabkommen TTIP aufgeweicht würden, wies der Landwirtschaftspolitiker zurück.

Beim Bienensterben der vergangenen Jahre spielten neben dem Einsatz von Pestiziden auch Milbenbefall und der Klimawandel eine Rolle. Daher gebe der Bund viel Geld für das Bienenmonitoring und die Forschung aus, erläuterte Gerig.

Die Landwirte wüssten, was sie an den Imkern hätten. Gerig: „Allerdings müssen sie von ihrer Arbeit auch leben können.“ Eine Position, die auch Imker-Obmann Uttner vertrat. Dies sei schwierig genug, ergänzte CDU-Landtagsabgeordneter Ulrich Lusche. In der Region seien die Landwirte oft im Nebenerwerb tätig. „Ich möchte ein Gespräch von Imkern, Landwirtschaftsverbänden und Landratsamt initiieren und alle an einen Tisch bringen“, regte Schuster an. Andere Regionen hätten bereits gute Erfahrungen damit gemacht, bestätigte Gerig. So würden passgenaue Lösungen für die Region möglich.

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