Der Umstieg von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Energien gilt nicht nur als Chance für Klima und Menschen, sondern kann auch einen Beitrag zur Stärkung der regionalen Wirtschaft im Energie- und Umwelttechnologiesektor leisten. In seiner „Eröffnungsbilanz Klimaschutz“ von Anfang Januar hat Robert Habeck als neuer Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz sehr eindrücklich die enormen Herausforderungen dargestellt, die Deutschland auf dem Weg zur Klimaneutralität meistern muss.
Mit dem von Russland ausgelösten Ukraine-Krieg haben sich die Rahmenbedingungen für die deutsche und europäische Klimapolitik noch einmal deutlich verändert. Der bis 2045 geplante weitgehende Ausstieg aus der Nutzung von Öl, Kohle und Gas hin zu erneuerbaren Energien erhält nunmehr auch aus sicherheitspolitischen Gründen höchste Dringlichkeit. Es gilt, mittelfristig die Importabhängigkeit von fossilen Energien zu reduzieren und Stück für Stück mehr Energiesouveränität aufzubauen.
Neben der Steigerung der Energieeffizienz in allen Nachfragesektoren sind der weitere Ausbau der grünen Stromerzeugung in Deutschland, der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft sowie der Import von alternativen Energieträgern aus sonnen- und windreichen Regionen die zentralen Aufgaben.
In Baden-Württemberg hat die grün-schwarze Koalition den Bau von rund tausend Windrädern in Aussicht gestellt. Eine Task Force aus Fachleuten und Amtsleitern soll herausfinden, wie sich die Planungsverfahren auf mindestens dreieinhalb Jahre verkürzen lassen. Dazu gehören einfachere Genehmigungsverfahren und eine Vergabeoffensive für die Verpachtung von Flächen im Staatswald. Überdies sollen die Rechtswege verkürzt und die Zahl der Anfechtungen gegen Genehmigungsbescheide verringert werden.
Ende September 2021 waren im Südwesten laut Umweltministerium 759 Anlagen in Betrieb, das waren gerade einmal 28 mehr als im Jahr zuvor. Jedoch betont eine Sprecherin: „Wir machen deutliche Fortschritte in Richtung einer Halbierung der bisherigen Verfahrensdauer.“