Fraktionssitzung: CDU schlägt Tourismus-Förderpaket vor
Kreis Lörrach (ra). Die CDU-Kreistagsfraktion unterstützt alle Bemühungen des Landkreises, den Tourismus in der Region, der durch die Pandemie erhebliche Einbußen zu verzeichnen hat, wieder „auf Vordermann zu bringen“.
Dazu gab es in der jüngsten Fraktionssitzung einen Sachstandsbericht der Stabsstelle Strukturpolitik und Tourismus, wie die Fraktion mitteilt. Louisa Zeller, Tourismusbeauftragte des Landratsamts, erklärte, längerfristig und nach Ende der Corona-Krise könnten der Schwarzwald und das südbadische Rheinvorland an Attraktivität gewinnen, denn die Nachfrage gehe eindeutig wieder mehr zu Urlaub im eigenen Land, nach Sicherheit und Verlässlichkeit, nach kleineren Hotels. Für viele Unternehmen bedeute dies auch höhere Investitionen.
Zeller verwies auf individuelle Betreuung der Gäste, weg von den anonymen Bettenburgen, die Möglichkeit einer kurzfristigen, kostenlosen Stornierung oder stimmige Hygienekonzepte. In diesem Zusammenhang seien vor allem für kleinere und mittelständische, aber auch Nebenerwerbsbetriebe qualifizierte Informationen von Seiten des Landkreises wichtig.
Einheitliche Vermarktung
Dieser unterstütze mit Seminaren, dem Tourismustag, dem regelmäßig aktualisierten Erlebnisführer und der Freizeitkarte, die auch grenzüberschreitende Angebote enthalte. Einen zentralen Schwerpunkt sieht die Tourismusbeauftragte in der einheitlichen Vermarktung der Ferienregion Südschwarzwald als verkehrsgünstig gelegenem, landschaftlich und kulturell reizvollem Urlaubsgebiet. Und: Die Zusammenarbeit mehrerer Kommunen könne auch kleineren Gemeinden zugute kommen, wenn es um Förderanträge, Synergieeffekte oder Vernetzung und ein gemeinsam abgestimmtes Angebotspaket Tourismus für Familien, Weinliebhaber, Wanderer, Radler und Kulturinteressierte gehe.
Kreisrat Carsten Vogelpohl, Bürgermeister von Bad Bellingen, erwartet, dass der Landkreis Badeorte auf seiner Ferienkarte deutlich ausweist und auch angemessene strukturelle Hilfe zu Modernisierung und Sanierung leistet. Er schlägt darüber hinaus unkonventionelle Formen für Wohnen während eines Urlaubsaufenthalts vor, so etwa auf Waldlichtungen, in den Reben, vielleicht auch auf Baumhäusern, in Jurten oder Bauwagen. Dass hier einige Hürden wegen Außenbereichsregelungen, Natur- und Umweltschutzbestimmungen und Baurechtsfragen zu klären seien, außerdem Investoren interessiert werden müssten, um die nötige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, dürfe nicht unbedingt von vornherein zu einem „Nein“ führen.
Die Fraktion, so Gudrun Heute-Bluhm und Hans-Peter Volkmer, könne sich den Entwurf zu einer solchen Machbarkeitsstudie in Kooperation mit der Dualen Hochschule Lörrach vorstellen.
